Augustinus von Hippo zählt zu den bedeutendsten Kirchenvätern der lateinischen Kirche. Seine Werke haben nicht nur die Theologie, sondern auch die Philosophie des Abendlandes entscheidend geprägt. In dem Buch „Augustinus“ befasst sich Christoph Horn mit dem Leben des Kirchenvaters und mit seinen theologischen und philosophischen Überlegungen.
Augustinus wurde in der römisch-berberischen Stadt Tagaste im heutigen Algerien geboren. Er konvertierte zum Christentum, wurde Priester und später Bischof. Mit seinem Verständnis des Christentums trat er in Konflikt mit anderen Kirchenvätern und bekämpfte konkurrierende christliche Strömungen, wie den Manichäismus, den Donatismus und den Pelagianismus.
Horns Buch macht die enge Verbindung zwischen Augustinus‘ Leben und seinen theologischen Überlegungen und philosophischen Konzepte deutlich. In seinen jüngeren Jahren lebte Augustinus ein sehr weltliches Leben, bevor er in einer intellektuellen, psychischen und körperlichen Krise ein Bekehrungserlebnis hatte. Er wandte sich endgültig dem Christentum zu und beschloß, weltliche Freuden und seinen Beruf hinter sich zu lassen.
Augustinus‘ Denken war stark von der platonischen Philosophie beeinflusst, ist aber auch auf seine Erfahrungen als Rhetor und Redner zurückzuführen. Hervorzuheben sind seine Vorstellungen vom Glück als etwas, das nur durch Gott erreicht werden kann, sowie seine Ausführungen zur Trinität, die bis heute für Diskussionen und Interpretationen innerhalb der Theologie sorgen. Auch sein Verständnis von der Erbsünde und der Gnade Gottes werden von Horn ausführlich behandelt.
Horns Buch ist eine kompakte, gut verständliche Einführung in die theologischen und philosophischen Konzepte dieses auch heute noch bedeutenden Kirchenvaters.
Christoph Horn ist ein deutscher Philosoph, der sich schwerpunktmäßig mit antiker und mittelalterlicher Philosophie beschäftigt. Er ist Professor an der Universität Bonn und hat bereits zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht, u.a. zu Sokrates, Platon oder Aristoteles.