Marlen Haushofers fesselnder Roman „Die Wand“ erzählt die Geschichte einer isolierten Frau in einer abgelegenen Jagdhütte in den Bergen, die herausfinden muss, wie sie überleben kann, nachdem sie plötzlich vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Die Frau ist mit ihrer neuen Umgebung nicht vertraut und kann sich nur auf sich selbst verlassen. Sie steht vor unerwarteten Herausforderungen, während sie versucht, sich in ihrer neuen Realität ein Leben aufzubauen.
Der Roman nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine emotionale Reise, auf der die Frau die Härte, aber auch die Schönheit der Natur entdeckt und sowohl Raubtieren als auch anderen Tieren begegnet, die in Harmonie um sie herum leben. Sie lernt durch Versuch und Irrtum, wie sie überleben kann, indem sie ihre Nahrung aufspürt, Mauern baut und sogar Waffen herstellt und erforscht dabei auch ihr eigenes Inneres, während sie über ihre Erfahrungen nachdenkt. Haushofers Prosa fängt diese Dualität zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen Verzweiflung und Hoffnung ein und zeigt, dass es auch in den schlimmsten Umständen Momente der Freude und Einsicht geben kann.
Die Erzählung ist durchgehend spannend, denn die Leserinnen und Leser fragen sich, was als Nächstes passieren wird: Wird unsere Protagonistin überleben? Wie wird sie die Natur überlisten? Solche Fragen werden im Laufe des Romans beantwortet und lassen die Leser/innen von dieser Geschichte über Einsamkeit und Entschlossenheit tief bewegt zurück.
Im Kern geht es in „Die Mauer“ um Widerstandskraft in schwierigen Zeiten. Es geht um die Momente, in denen wir nichts anderes tun können als in uns selbst zu gehen, in denen wir inmitten des Chaos Stärke finden müssen, um das zu ertragen, was vor uns liegt. Auf diese Weise bietet Haushofers Werk den Leserinnen und Lesern Inspiration in einer Zeit, in der Resilienz mehr denn je gefragt ist.
Marlen Haushofer (1920-1970) war eine österreichische Schriftstellerin, die vor allem durch ihren Roman „Die Wand“ bekannt wurde. Sie wurde für ihre psychologischen Einblicke in die menschlichen Gefühle und die Beziehungen zur Natur bewundert, die in ihren Geschichten oft als Charaktere auftraten. In ihren Werken geht es um Themen wie Isolation, Mut in der Not und Liebe trotz Einschränkungen, Themen, die heute noch genauso aktuell sind wie damals, als sie vor über fünfzig Jahren erstmals veröffentlicht wurden.
