Jean-Paul Belmondo wird oft als „Kultfigur“ des französischen Kinos bezeichnet, und das aus gutem Grund. Mit fast 100 Filmen hat Belmondo zweifellos Legendenstatus erreicht. Seine Autobiografie „Meine tausend Leben“ bietet dem Leser einen intimen Einblick in das Leben und die Karriere eines Mannes, der alles gesehen hat. Anhand ergreifender Betrachtungen über seine Kindheit während des Zweiten Weltkriegs, seinen Aufstieg zum Star, seine Freundschaften und Fehden mit anderen Stars und seine Romanzen mit Frauen wie Laura Antonelli und Ursula Andress zeigt Belmondo, wie er zu einem der größten Schauspieler Frankreichs wurde.
Das Buch beginnt 1959, als Belmondo nach seinem Auftritt in Jean-Luc Godards „Außer Atem“ über Nacht ins Rampenlicht gerückt wurde. Er erzählt von verschiedenen Aspekten seines frühen Lebens, wie zum Beispiel, dass er in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und trotzdem noch Zeit für schöne Dinge hatte, wie zum Beispiel mit seinen Freunden Fußball zu spielen oder Schulaufführungen zu besuchen. Seine Erfahrungen formten ihn zu einem entschlossenen jungen Mann, der keine Angst hatte, Risiken einzugehen oder Grenzen zu überschreiten, was ihn schließlich zu einem gefeierten Schauspieler machte. Trotz all seiner Erfolge hat er nie vergessen, wo er herkommt und ist im Laufe seiner Karriere bescheiden geblieben.
„Meine tausend Leben“ geht auch auf einige turbulente Zeiten im Leben des Stars ein, z. B. auf Momente, in denen er sich von der Aufmerksamkeit der Paparazzi überwältigt fühlte oder als geliebte Darsteller wie Marlon Brando plötzlich verstarben. Er erzählt mutig von schrecklichen Tragödien wie Fehlgeburten und enthüllt dann Momente, in denen er wieder Frieden fand, indem er in der Natur wanderte oder stundenlang Klavier spielte. Es gibt jede Menge nachvollziehbare Momente für junge und alte Leser, die dieses Buch auf vielen Ebenen inspirierend machen.
Fesselnde Anekdoten von den Dreharbeiten hinter den Kulissen erwecken jedes Kapitel zum Leben und vermitteln den Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis dafür, was es braucht, um in Hollywood Schauspieler zu werden und wie sich harte Arbeit auszahlen kann, wenn man seine Träume beharrlich verfolgt. „Meine tausend Leben“ ist mehr als nur eine Autobiografie; es ist ein inspirierender Bericht, an den man sich viel länger erinnern wird, als es irgendein Film je könnte.
Jean-Paul Belmondo gilt als einer der einflussreichsten Schauspieler in der Geschichte des französischen Kinos. Er spielte in einigen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten mit, darunter À Bout de Souffle (1960), Le Doulos (1962), Le Professionnel (1981) und unzählige andere, die ihm im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen einbrachten, darunter 2011 die Ernennung zum Kommandeur der Künste und der Literatur durch Frankreichs Kulturministerin Christine Albanel. Seine Geschichte ist eine Geschichte voller Entbehrungen und Triumphe, aber vor allem lehrt sie uns, dass man alles erreichen kann, wenn man an sich selbst glaubt und einen Schritt nach dem anderen macht, egal welche Hindernisse man überwinden muss. „Meine tausend Leben“ ist auf jeden Fall lesenswert für alle, die sich von einem der Meister des Filmemachens – Jean-Paul Belmondo – inspirieren lassen und die Kunst des Filmemachens besser verstehen wollen.