Markus Torgebys Memoiren „Bis an die Grenzen des Seins“ beschreiben seine außergewöhnliche Reise, auf der er vier Jahre lang als Einsiedler in der schwedischen Wildnis lebte und seiner Leidenschaft für Langstreckenläufe nachging.
Im Alter von nur 20 Jahren beschließt Torgeby, dem Druck und den Ablenkungen der modernen Welt zu entkommen, indem er in ein Zelt in einem abgelegenen Wald zieht. Er muss die rauen Elemente und die Isolation überleben und ist nur auf das Nötigste angewiesen. Doch gerade hier findet er Frieden, Einsamkeit und ein tieferes Verständnis für sich selbst, indem er Tag für Tag extreme Strecken läuft.
Das Buch ist ein mitreißender Bericht über das Durchhalten gegen gewaltige innere und äußere Hindernisse. Torgeby kämpft mit Misserfolgen bei Laufwettbewerben, die schwer auf seinem Selbstwertgefühl lasten. Außerdem wird er von der sich verschlimmernden Multiplen Sklerose seiner Mutter, dem Gefühl, eine Enttäuschung zu sein, und einer turbulenten Beziehung zu seinem Lauftrainer verfolgt. Die Flucht in die Natur wird für Torgeby zu einer Möglichkeit, sich von diesen Belastungen zu befreien und sich mit dem Laufen auf seine Weise zu verbinden. Er erkennt, dass es nicht auf das Gewinnen ankommt, sondern auf die pure Freude und die Transzendenz beim Laufen großer Distanzen.
Das Leben in der Abgeschiedenheit tief im Wald bringt eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich, darunter eisige Temperaturen, zeitweise fast Hunger und eine unerbittliche Einsamkeit. Doch Torgeby findet Trost in der stillen Schönheit seiner Umgebung und in einer immer tieferen Verbundenheit mit der Natur. Er entdeckt eine innere Stärke und Widerstandsfähigkeit, von der er nicht wusste, dass er sie besitzt. Das Buch ist eine kraftvolle Erinnerung daran, was wir aushalten und erreichen können, wenn wir den Lärm und die Erwartungen der modernen Welt ausblenden und auf unser Herz hören.
Im Nachwort erfahren wir, dass Torgeby den Wald nach vier Jahren schließlich verlassen hat, um bei seiner kranken Mutter zu sein. Während er weiterhin läuft, verfolgt er jetzt eine Karriere als Zimmermann und lebt mit seiner Freundin auf einer kleinen Farm. Seine Zeit in der Wildnis hat ihn für immer geprägt und ihm eine tiefe Wertschätzung für die einfachen Freuden und Herausforderungen des Lebens vermittelt. Insgesamt sind „Bis an die Grenzen des Seins“ außergewöhnliche Memoiren, die zeigen, was wir entdecken können, wenn wir an unsere Grenzen gehen.