Wenn es um die einflussreichsten deutschen Bands der Gegenwart geht, sticht ein Name besonders hervor: Rammstein. Die 1994 gegründete Band ist berühmt geworden, weil sie ihren eigenen, einzigartigen Musikstil – die „Neue Deutsche Härte“ – kreiert hat und zu einem der wenigen Gesamtkunstwerke geworden ist. Einen großen Anteil an ihrem Erfolg hat Keyboarder Flake Lorenz, der seit rund 20 Jahren fast ununterbrochen durch die ganze Welt tourt und seine Band ins Rampenlicht bringt.
Flakes Memoiren „Der Tastenficker – An was ich mich so erinnern kann“ erzählen eine unglaublich ehrliche Geschichte. In seinem Buch teilt Flake Erinnerungen an alles. Von seiner Kindheit in Prenzlauer Berg, wo er Werkzeugmacher lernen musste, nachdem er kein Abitur machen durfte, weil er nicht zur NVA wollte, über seine Karriere mit Feeling B bis hin zu seinem Einstieg bei Rammstein, die er zu einem weltweiten Phänomen machte.
Das Buch nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch Flakes Leben, mit anschaulichen Beschreibungen und Anekdoten, die sich gut lesen lassen. Er schildert anschaulich Situationen und Menschen, denen er während seiner langen Tourneen begegnete, wie z. B. Fans oder andere Musiker, sowie persönliche Ereignisse, die ihn als Person geprägt haben. Dazu zählt zum Beispiel auch, das Leiden an Depressionen oder die Überwindung einer Sucht. Musikfans werden es sicher faszinierend finden, wie Flake Geschichten von Feeling B-Konzerten erzählt oder wie er auf die einprägsamen Melodien für Rammstein-Songs wie „Bück Dich“ oder „Du riechst so gut“ kam. Am interessantesten ist aber vielleicht, wie Flake den kreativen Prozess hinter diesen kultigen Bands schildert und einen tiefen Einblick in ihr Innenleben gewährt.
Insgesamt ist „Der Tastenficker – An was ich mich so erinnern kann“ eine Pflichtlektüre für alle, die deutsche Musik lieben oder einfach mehr über Flake Lorenz selbst wissen wollen. Es hilft uns, besser zu verstehen, warum dieser Musiker in Deutschland, und auf der ganzen Welt, zu einer solchen Ikone wurde, auch dank seines aktiven Engagements in der Politik, im Tierschutz, in der Literatur und in Kunstprojekten außerhalb von Rammstein. Seine starken Überzeugungen haben ihm geholfen, das, was nur eine weitere Rockstar-Geschichte hätte sein können, in etwas viel Größeres zu verwandeln – ein kraftvolles Statement gegen Intoleranz und soziale Ungerechtigkeit in unserer heutigen Zeit. Außerdem ist er ein inspirierendes Zeugnis dafür, dass jeder Schwierigkeiten überwinden kann, wenn er entschlossen genug ist – etwas, das wir alle nachempfinden können!