Kerri Mahers Buch „Die Buchhändlerin von Paris“ erzählt die faszinierende Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen, die im Paris der 1920er Jahre zu den wichtigsten Persönlichkeiten der literarischen Szene gehörten. Sylvia Beach, eine junge Amerikanerin, eröffnete 1919 die Buchhandlung „Shakespeare & Company“ und wurde damit zur Anlaufstelle für Schriftsteller wie Ernest Hemingway, André Gide, Paul Valéry und die Schriftstellerin Gertrude Stein. Doch vor allem war es James Joyce, der hier ein und aus ging und mit seinem Roman „Ulysses“ für Aufsehen sorgte.
Als Joyce Schwierigkeiten hatte, sein Werk in den USA und England zu veröffentlichen, war es Beach, die ihn unterstützte und den Roman kurzerhand selbst verlegte. Sie setzte damit ihre Existenz aufs Spiel, denn „Ulysses“ war aufgrund seiner sexuell expliziten Darstellungen enorm umstritten und galt als „obszön“.
Doch nicht nur mit ihrem couragierten Handeln, sondern auch mit ihrer Liebe zur französischen Buchhändlerin Adrienne Monnier machte Beach Geschichte. Mahers Roman folgt Beach und Monnier durch die turbulenten Jahre des Ersten Weltkriegs, den Aufbruch der feministischen Bewegung und die Blütezeit der literarischen Avantgarde.
Maher beschreibt eindrücklich die literarische Szene dieser Zeit und erweckt die kreativen Ideen, die literarischen Gespräche und den Lebensstil der Bohème fiktiv zum Leben. Dabei zeigt die Autorin auch, wie wichtig es war, dass Bücher wie Ulysses veröffentlicht wurden, und wie sehr unerschrockene Verlegerinnen, wie Beach, die Pariser Literaturszene bereicherten. „Die Buchhändlerin von Paris“ ist ein liebevolles und einfühlsames Porträt zweier mutiger Frauen, die Literaturgeschichte schrieben.
Kerri Maher studierte an der Columbia University und gründete die preisgekrönte Literaturzeitschrift YARN. Sie war viele Jahre Professorin für Creative Writing. Heute lebt sie mit Tochter und Hund in der Nähe von Boston und widmet sich ganz dem Schreiben.