Janine Kunzes Buch „Geschenkte Wurzeln – Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin“, ist eine eindringliche Erzählung über ihre Kindheit und ihre Suche nach Identität und wahren Familienbanden. Als Baby wurde sie von ihrer leiblichen Mutter weggegeben und wuchs bei einer Pflegefamilie auf. Jahre später wollten ihre leiblichen Eltern sie zurückholen, aber Janine kämpfte darum, bei ihrer Pflegefamilie bleiben und von ihnen adoptiert werden zu dürfen.
Das Buch hat mehr zu bieten als nur das Schicksal eines einzelnen Kindes. Es geht um die tiefen emotionalen Bindungen zwischen Müttern und Töchtern und wie diese Beziehungen unser Selbstverständnis und unser Leben beeinflussen. Janine Kunze beschreibt die Herausforderungen, die sie als Adoptivkind im Alltag erlebte und wie sie damit umging. Ihre Geschichte berührt und regt zum Nachdenken darüber an, was wahre Familie ausmacht und wie wichtig es ist, Menschen in unserem Leben zu haben, die uns bedingungslos lieben.
Das Buch ist emotional und bewegend geschrieben. Die Stärken von Janine Kunzes Schreibstil liegen in der Ehrlichkeit und Verständlichkeit ihrer Erzählung. Es gibt keine vorgefertigten Antworten auf die Fragen rund um das Thema Familienzusammengehörigkeit, sondern nur Einblicke in ihre eigenen Erfahrungen. Dennoch gelingt es ihr, ihre Leserinnen und Leser in ihr Denken und Fühlen hineinzuziehen und sie zu berühren.
In diesem Buch geht es auch um das Thema Adoption. Janine Kunze schildert ihre eigenen Erfahrungen und deckt dabei auch den tatsächlichen Bedarf an Unterstützung und Unterbringung bei Adoptivfamilien auf. Sie fordert Unterstützung für Pflegefamilien und Adoptionsträger, damit auch diese Kinder in stabilen Umgebungen aufwachsen und ein Leben führen können, das geprägt ist von Geborgenheit und Liebe.
Das Buch ist insbesondere für Menschen geeignet, die sich für Adoption interessieren oder selbst adoptiert wurden. Es ist auch für alle, die nach Identität und ihrem eigenen Platz in der Welt suchen, eine wertvolle Lektüre. Janine Kunzes Buch kann dabei helfen, den Blick für die eigenen Lebensumstände zu schärfen und die eigene Familie, egal ob biologisch oder adoptiert, mit neuen Augen zu sehen.
Janine Kunze ist vielen bekannt als Moderatorin und Schauspielerin. Sie ist seit vielen Jahren im deutschen Fernsehen präsent und hat auch in einigen Kinofilmen mitgewirkt. Ihre Erfahrungen als Adoptivkind hat sie nun in diesem Buch verarbeitet. Die autobiografische Erzählung zeigt, dass es auch in scheinbar heilen Familienbruchstücken geben kann, und welche Kraft es kostet, sich innerhalb dieses Systems zu behaupten und seine eigene Identität zu finden.
„Geschenkte Wurzeln – Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin“ von Janine Kunze eine beeindruckende und berührende Erzählung über Mutter-Tochter-Beziehungen, Identität und wahre Familienbande. Durch ihre Erfahrungen und ihre Ehrlichkeit gibt die Autorin eine wichtige Stimme in die Diskussion um den Bedarf von Adoptiv- und Pflegekindern in unserer Gesellschaft. Das Buch ist sehr lesenswert und gibt wichtige Impulse zur Auseinandersetzung mit unserer eigenen Familie und unserer Herkunft. Ein Buch, das nachhaltig in Erinnerung bleibt.