In seinem autobiografischen Werk „Ich wollte mich mal ausreden lassen“ zeigt sich Gunther Emmerlich von seiner gewohnt humorvollen und redegewandten Seite. Der erfolgreiche Sänger und Moderator blickt darin liebevoll auf seine Kindheit in Eisenberg zurück, wo seine Familie in schwierigen Nachkriegsverhältnissen auf engstem Raum lebte. In seiner Jugendzeit konnte Emmerlich erste Erfolge in der DDR auf der Bühne und im Fernsehen verbuchen. Er erzählt aber auch von seinen Erlebnissen während seiner Studentenzeit in Weimar und von den Urlauben in der Künstlerkolonie Ahrenshoop.
Doch neben diesen positiven Erinnerungen schildert Emmerlich auch den schwierigen Alltag in der DDR und die Konflikte, denen er als jemand ausgesetzt war, der im Rampenlicht stand und sich durch seine kritische Haltung den Funktionären gegenüber keine Freunde machte. Immer wieder sieht man bei Emmerlich aber auch eine erfrischende Leichtigkeit des Seins und eine positive Einstellung zum Leben. Er bewältigt den Spagat zwischen seinem aufregenden Leben als freischaffender Künstler und seiner Familie scheinbar mühelos und stets mit einem Lächeln auf den Lippen.
Das Buch gibt nicht nur einen Einblick in das Leben des bekannten Sängers und Moderators, sondern auch in die Zeitgeschichte Ostdeutschlands. Emmerlich beschreibt seine Erlebnisse während der Zeit der Teilung Deutschlands und seiner Begegnungen mit politischen Führungsfiguren, aber auch die angenehmen Momente des Lebens in der DDR. Die Leserinnen und Leser lernen dabei auch die vielfältigen Facetten des Landes und seiner Menschen kennen.
Besonders gelungen sind Emmerlichs liebevollen Erinnerungen und Anekdoten, die einem das Gefühl geben, ihn persönlich zu kennen. In diesem Buch geht es jedoch nicht nur um Emmerlichs Leben und seine Erfahrungen, sondern auch um seine Ansichten zur Gesellschaft. So gibt er dem Leser einen Einblick in das Leben hinter den Kulissen des Künstlerlebens und zeigt die Herausforderungen und Schwierigkeiten auf, die man als Berühmtheit des öffentlichen Lebens meistern muss.
Gunther Emmerlichs Buch „Ich wollte mich mal ausreden lassen“ liest sich flüssig und unterhaltsam. Der Autor schreibt mit Wärme und Humor und versteht es, den Leser auf eine Reise durch sein Leben mitzunehmen. Seine Erzählweise ist voller Ehrlichkeit und Authentizität und lässt auch die dunklen Momente seines Lebens nicht aus. Das Werk ist damit nicht nur ein schönes Porträt des Künstlers, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte Deutschlands.
Zudem ist Emmerlich ein interessanter Autor, der einen fesselt. Er verfügt über ein breites Wissen, das sich nicht nur auf den Bereich der darstellenden Kunst beschränkt.
Abschließend lässt sich sagen, dass Gunther Emmerlichs Buch „Ich wollte mich mal ausreden lassen“ nicht nur für Fans des Künstlers, sondern auch für jene, die sich für Zeitgeschichte und das Leben von Künstlern im Allgemeinen interessieren, sehr lesenswert ist. Emmerlich schreibt mit einer Leichtigkeit und einem Humor, die einen mitreißen und gleichzeitig auch nachdenklich stimmen.