Ronald Pohls Buch „Klaus Maria Brandauer – Ein Königreich für das Theater“ ist eine biografische Nachzeichnung der Theaterkarriere des österreichischen Schauspielers und Regisseurs Klaus Maria Brandauer. Das Werk erzählt von seinen bisherigen Theaterinszenierungen und hebt besonders seine kürzliche Interpretation des „König Lears“ am Wiener Burgtheater hervor. Pohl schafft es durch seine detaillierte Beschreibung der Aufführungen und mit Interviews von Brandauer selbst und Weggefährten ein umfassendes Bild von der Theaterkunst des Künstlers zu zeichnen.
Das Buch beginnt mit einer Beschreibung des „König Lears“ und geht dann auf die früheren Theaterstücke Brandauers ein. Dabei wird immer wieder verdeutlicht, welche Seiten an ihm das Theaterpublikum am meisten begeistern. Pohl stellt heraus, dass Klaus Maria Brandauer ein Meister der Inszenierung ist, der es versteht, das Publikum emotional zu involvieren. Er verwendet Techniken aus verschiedenen Epochen, wie Surrealismus und Epischem Theater, die eine überraschende Wirkung bei den Zuschauern hervorrufen.
Eine bemerkenswerte Tatsache, die im Buch hervorgehoben wird, ist Brandauers Fähigkeit, in nur wenigen Gesten und mit sparsamen Stimmmodulationen die Zuschauer tiefer in die Figuren seiner Aufführungen hineinzuführen. Seine schauspielerische Leistung überzeugt nicht nur das Theaterpublikum, sondern auch große Regisseure wie Peter Stein und Hans Neuenfels. Besonders in seinem Spiel mit der Einsamkeit des Protagonisten zeigt sich Brandauers Kunst am besten. Dabei verschmelzen republikanische Anliegen mit der Darstellung von Potentaten.
Im Laufe des Buches stellt sich heraus, dass Brandauers Karriere kein Zufall ist. Ronald Pohl macht deutlich, dass seine Leidenschaft für das Theater schon in seiner Kindheit begann und von seinem Vater, einem Theaterwissenschaftler, gefördert wurde. So wird die Bedeutung seiner Aufführungen und seines künstlerischen Erfolges im Kontext seiner bewegten Biografie betrachtet.
„Klaus Maria Brandauer – Ein Königreich für das Theater“ eine erstaunliche Karriere auf, die von Einzelgängertum und Kontroversen begleitet war. Der Autor bleibt jedoch stets sachlich und gibt Leserinnen und Lesers einen umfassenden Einblick in die Werkstatt eines außerordentlichen Schauspielers. Sowohl Brandauer-Fans, als auch Theaterbegeisterte, werden von diesem Buch begeistert sein.
Durch seine jahrelange Beschäftigung mit der Theaterwelt ist Ronald Pohl eine Idealbesetzung, um die Karriere eines der erfolgreichsten Schauspieler Österreichs nachzuzeichnen. In diesem Buch beeindruckt Pohls Fähigkeit, die theatralische Intensität von Brandauers Kunst zu beschreiben und Leserinnen und Lesern in die Welt des Theaters mitzunehmen. Die Verbindung aus Fakten, Interviews und Detailliebe macht das Buch zu einem beeindruckenden Einblick in das Leben des Künstlers.
„Klaus Maria Brandauer – Ein Königreich für das Theater“ ein fesselnder Bericht über einen großen Künstler. Es zeigt, wie das Theaterpublikum eine Meisterinszenierung wahrnimmt und wie diese sich in einer beeindruckenden Karriere manifestieren kann. Das Buch ist ein Muss für alle, die Theaterkunst schätzen und gleichzeitig mehr über das Leben und Werk eines der wichtigsten zeitgenössischen Künstler erfahren möchten.