Amaryllis Fox war fast zehn Jahre lang als Undercover-Agentin für die CIA tätig. In dieser Zeit hat sie an zahlreichen gefährlichen Missionen teilgenommen und ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die Sicherheit anderer zu gewährleisten. In ihrem autobiografischen Buch „Life Undercover: Als Agentin bei der CIA“ schildert sie die einzelnen Stationen ihrer Karriere und gewährt dem Leser tief gehende Einblicke in das Innenleben der US-amerikanischen Geheimdienstbehörde.
Fox zog die Aufmerksamkeit der CIA auf sich, als sie im Rahmen ihrer Magisterarbeit einen Algorithmus zur Ermittlung lokaler terroristischer Zufluchtsorte entwickelte. Bald darauf wurde sie Teil des prestigeträchtigen Clandestine Service, wo sie als Undercover-Agentin mit gefälschter Identität tief in die Welt der Terrorabwehr eintauchte.
Fox beschreibt ihre Missionen im Detail und erklärt, welche Fertigkeiten eine erfolgreiche Agentin für die Terrorismusabwehr benötigt. Sie erzählt von der Kulturverschiebung, die sie beim Eintritt in eine von Männern dominierte Branche erlebt hat, und von der Belastung, bei Einsätzen in gefährlichen Gebieten und unter Hochdruck zu arbeiten. Fox‘ Erkenntnisse zu Geopolitik, Geheimdiensttechnologie und der weltweiten Sicherheitssituation sind aufschlussreich und fesselnd.
Besonders beeindruckend sind die Schilderungen der Operationen, bei denen Fox in den Irak und den Iran gesendet wurde, um Kontakt zu Personen aufzunehmen, die in Regierungspositionen arbeiten und von den USA für eigene Zwecke eingesetzt werden. Fox beschreibt, wie gefährlich diese Missionen waren und welche Risiken sie eingehen musste, um ihr Ziel zu erreichen.
In einem der dramatischen Höhepunkte des Buches schildert Fox, wie sie allein und ohne Backup in einem Land unterwegs ist, in dem ein früherer Kollege entführt und geköpft wurde. Sie ist auf der Suche nach einem Informanten, der ihr helfen kann, einen bevorstehenden Anschlag zu verhindern, der zahlreiche unschuldige Kinderleben fordern wird.
Fox geht geht immer wider auch auf die ethischen Fragen ein, die sich bei der Arbeit als Geheimagentin stellen. Sie beschreibt, wie sie bei manchen Missionen Entscheidungen treffen musste, die moralisch nicht einwandfrei waren und ihr Gewissen auch später noch belasteten. Besonders bewegend ist ihr Bericht über den Verlust von Kollegen, darunter auch ihr Mentor. Sie erzählt von dem emotionalen Schmerz, den sie empfand, als sie die Todesnachricht bekam, und von der Schwierigkeit, sich an ein Leben ohne diese Menschen zu gewöhnen. Diese Erfahrungen haben Fox‘ Ansichten über die CIA und ihre Mission tief geprägt.
Im Verlauf des Buches gibt die Autorin auch immer wieder Einblicke in ihr Privatleben. Sie erzählt von ihrer Kindheit, ihrem Studium an der Oxford University und ihrer großen Liebe zu ihrem Mann. Dadurch wird „Life Undercover“ nicht nur zu einem spannenden Agententhriller, sondern auch zu einer persönlichen Lebensgeschichte, die zeigt, dass auch Agentinnen und Agenten nur Menschen sind.
Amaryllis Fox wurde 1980 in geboren. Nach dem Studium der Politik und Ökonomie arbeitete sie beinahe zehn Jahre für die CIA. Fox lebt heute als Schriftstellerin und Friedensaktivstin in Kalifornien. Sie engagiert sich für NGOs und hält weltweit Vorträge zum Thema Friedenserhaltung.