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Meine 35 Schulen von Egon Andrejewski

by BuecherFuchs

„Meine 35 Schulen“ von Egon Andrejewski ist eine faszinierende Autobiografie, welche die Schul- und Wanderjahre eines Kindes beschreibt, welches aufgrund des Berufs seines Vaters immer wieder den Wohnort wechseln musste und somit in acht Jahren 35 verschiedene Schulen besucht hat. Das Buch gibt nicht nur einen Einblick in das Leben eines Schülers, sondern auch in das Alltagsleben einer Musikerfamilie.

Als Sohn eines Kaffeehaus-, Film- und Kapellenmusikers wurde Egon Andrejewski von klein auf in die Welt der Musik eingeführt. Das Buch beschreibt seine ersten musikalischen Erfahrungen und seine Begeisterung für das Klavierspiel. Die Leserinnen und Leser erhalten auch Einblicke in das Leben eines minderjährigen Soldaten und die Erfahrungen, die er während des Krieges gemacht hat. Besonders eindrucksvoll sind die Schilderungen der Bombardierung Leipzigs und die anschließende musikalische Unterhaltung der Amerikaner und später der russischen Besatzung.

Neben den persönlichen Erlebnissen des Autors ist das Buch auch eine Zeitreise durch die musikalische Geschichte Deutschlands. Es beschreibt die Anfänge der Musikhochschule Leipzig im Jahr 1946, die Rolle der Musik im Krieg und die Bedeutung der Musik für die Menschen in schwierigen Zeiten. Die Leser gewinnen das Verständnis dafür, wie Musik als eine Art Heilung und Trost in der dunklen Zeit des Krieges und in der Nachkriegszeit dienen konnte.

Egon Andrejewski schreibt offen und ehrlich über sein Leben, ohne dabei in melodramatische Beschreibungen zu verfallen. Die Leserinnen und Leser spüren seine Liebe zur Musik und seine Leidenschaft für das Klavierspiel in jeder Zeile. Seine Erzählungen sind detailliert und anschaulich, sodass es dem Leser leicht fällt, in seine Erlebnisse und Erfahrungen einzutauchen.

„Meine 35 Schulen“ bietet eine einzigartige Perspektive auf das Leben in Deutschland in den 1940er Jahren. Egon Andrejewski gelingt es, die Geschichte eines Kindes zu erzählen, das in einer Zeit des Krieges und der Instabilität aufwächst und trotz aller Herausforderungen seinen Weg geht.

Abschließend kann man sagen, dass „Meine 35 Schulen“ ein faszinierendes Buch ist, das für jeden Leser von Interesse sein wird, der sich für die Geschichte Deutschlands und Musik interessiert. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält und berührt, sondern auch einen Einblick in das Leben eines Kindes und einer Familie gibt, die im Krieg und in den Nachkriegsjahren ihr Bestes gegeben haben.

Egon Andrejewski wurde 1917 als Sohn eines Musikers in Leipzig geboren. Er studierte Musik an der Musikhochschule Leipzig und später an der Hochschule für Musik und Theater in München. Andrejewski war als Klavierpädagoge und Konzertpianist tätig und trat auch als Solist auf. Er veröffentlichte mehrere Bücher und war als Übersetzer tätig. In seinen Büchern beschäftigte er sich oft mit der Musikgeschichte Deutschlands und seiner eigenen Lebensgeschichte. „Meine 35 Schulen“ ist sein bekanntestes Werk, das auch international Anerkennung gefunden hat. Egon Andrejewski verstarb 2000 im Alter von 82 Jahren.

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