In Daniel Schreibers Buch „Nüchtern“ untersucht er die Realität der Alkoholsucht und bietet einen hoffnungsvollen Blick auf Möglichkeiten, damit umzugehen. Mit einem ehrlichen Blick auf seine eigenen Erfahrungen mit übermäßigem Alkoholkonsum erzählt Schreiber, wie sich sein Leben drastisch verändert hat, nachdem er mit dem Trinken aufgehört hat. Er beschäftigt sich mit der Wissenschaft, die hinter der Sucht steckt, und erklärt, wie unser Gehirn auf Genuss getrimmt ist, wenn es um Alkohol geht, und warum es so schwer sein kann, aufzuhören, selbst wenn man weiß, dass es schädlich ist.
Das Buch ist teils als persönliche Reise, teils als wissenschaftliche Untersuchung und teils als praktischer Ratschlag für alle, die mit ihren eigenen Alkoholgewohnheiten zu kämpfen haben, aufgebaut. Durch eine Kombination aus Erzählung, Fakten und Forschung zeichnet Schreiber ein lebendiges Bild davon, wie das Leben vor, während und nach der Nüchternheit aussieht. Er räumt mit gängigen Mythen über die Sucht auf, z. B. dass nur schwache Menschen süchtig werden oder dass Sucht nur eine Frage der Willenskraft ist. Sein Schreibstil ist offen und einfühlsam; er spricht ehrlich über seinen eigenen Kampf und gibt gleichzeitig Hoffnung, dass jeder dieses schwierige Thema überwinden kann.
Schreiber gibt auch wissenschaftlich untermauerte Hilfestellungen zur Genesung. Er zeigt Wege auf, wie man anders über das Trinken denken kann, und bietet Strategien zur Überwindung von Heißhungerattacken und zur Vermeidung von Rückfällen. Er gibt auch einen Überblick über verfügbare Ressourcen wie Selbsthilfegruppen und Therapien. Indem er die Leserinnen und Leser über diese Themen aufklärt, hilft Schreiber ihnen zu verstehen, warum sie überhaupt trinken, damit sie in Zukunft fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen können.
Daniel Schreiber ist ein preisgekrönter Autor aus Berlin, der vor allem über psychologische und wissenschaftliche Themen schreibt, die mit Wohlbefinden und psychischer Gesundheit zu tun haben, wie Trauma, Sucht und Selbstverbesserung. Seine Arbeiten wurden in Publikationen wie „The Guardian“, „Der Spiegel“, „Die Welt“ und anderen Magazinen auf der ganzen Welt veröffentlicht. Für sein Buch „Nüchternheit“ wurde er 2019 mit dem Deutschen Buchpreis für das beste Sachbuch ausgezeichnet. Nachdem er 2013 selbst eine Entziehungskur erfolgreich abgeschlossen hatte, widmete sich Schreiber dem Teilen von Geschichten von Menschen, die von Drogenmissbrauch betroffen sind, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen.