„Schwarz, Weiß, Kunterbunt“ von Günter Pabst ist ein faszinierendes Buch über das Leben eines Aussteigers aus Deutschland, der in den Jahren 1992 bis 1999 in Südafrika lebte. Das Land erlebte zu dieser Zeit einen großen Umbruch. Nach der Abschaffung der Apartheid im Jahr 1990 befand sich die Gesellschaft in einem alles umwälzenden und schmerzlichen Transformationsprozess.
Das Buch gibt einen Einblick in das Leben in Südafrika in den Jahren nach der Apartheid. Es geht um die Bemühungen um einen friedlichen Übergang von der weißen Herrschaft zu einer Demokratie, in der die Schwarzen die politische Macht übernehmen sollten. Die Phase der Neuordnung der Gesellschaft war von Interessengegensätzen geprägt: Ehemalige Unterdrücker und Unterdrückte standen einander gegenüber, liberale und konservative Weiße, rivalisierende schwarze Völker, und Ethnien, die nicht in die Kategorien weiß oder schwarz einzuordnen waren. Das Land glich einem Pulverfass und stand wieder am Rande eines Bürgerkrieges.
Pabst beschreibt in seinem Buch auch seine persönlichen Erfahrungen. Als Aussteiger war er gekommen, er integrierte sich jedoch schnell in das südafrikanische Wirtschaftsleben, als Berater, Unternehmer und Investor und wurde Teil der südafrikanischen Gesellschaft.
Papst vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt und Komplexität der südafrikanischen Gegebenheiten und den schweren Herausforderungen, die mit der Transformation verbunden waren. Die sehr persönliche Perspektive des Autors, seine Erfahrungen und Beobachtungen machen das Buch zu einem wertvollen Zeitdokument.
