Manfred Neumann diente sein ganzes Leben lang der DDR und ihren Institutionen. Nachdem er als junger Mann 1949 der Volkspolizei beigetreten war, wurde er später Mitglied der Nationalen Volksarmee. Über vier Jahrzehnte war er für den Staat und dessen Ideologie im Einsatz. Seine Erfahrungen hielt er in seinem Buch „Spurensuche – Vierzig Jahre in Reih‘ und Glied“ fest.
Das Buch liefert einen detaillierten Einblick in den Alltag eines Volkspolizisten und Soldaten in der DDR. Neumann beschreibt detailreich, wie das Leben in den Kasernen und während des Dienstes verlief und beleuchtet die ideologische Ausrichtung des Staates und die Folgen auf das Leben der Menschen in der DDR. Er offenbart, daß er selbst immer wieder Zweifel an der Ideologie hatte, aber dennoch treu zu seinem Dienst stand.
Beeindruckend ist die Offenheit, mit der Neumann von seinen Erfahrungen berichtet. Er scheut sich nicht, den Blick auch auf schwierige Ereignisse und Fehlern zu richten. So beschreibt er etwa den Fall eines zu Unrecht verurteilten Soldaten und zeigt auf, wie heikel es war, sich gegen Unrecht innerhalb des Systems zu stellen.
Das Buch liefert eine interessante Perspektive auf das Leben und den Dienst in dem sozialistischen Staat. Neumanns Lebensgeschichte ist ist nicht nur historisch interessant, sondern auch ein spannendes Zeugnis einer Gesellschaft, die so stark ideologisch geprägt war, wie die der DDR.