Karlheinz Stockhausen ist einer der einflussreichsten und innovativsten Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Werk revolutionierte die elektronische Musik, brachte ihm die Bewunderung von Künstlern wie den Beatles und Miles Davis ein und beeinflusste Generationen von Musikern, die ihm folgten. Thomas von Steinaeckers neues Buch „Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius kam“ ist eine faszinierende und persönliche Erkundung von Stockhausens Leben und Werk, erzählt durch seine eigene Reise der Bewunderung.
Steinaecker beginnt mit einem kurzen Überblick über Stockhausens Karriere, bevor er seine persönliche Wertschätzung für den Komponisten zum Ausdruck bringt. Er beschreibt, wie er Stockhausens Werke zum ersten Mal als Student in München hörte und dies als „eine emotionale Erfahrung, die mich für immer verändert hat“ bezeichnete. Dann erzählt er, wie er tief in Stockhausens Werk eintauchte und sich mit seinen experimentellen Kompositionen und dem bahnbrechenden Einsatz von Elektronik in der modernen Musik auseinandersetzte.
Der größte Teil des Buches befasst sich damit, wie Steinaecker seine persönliche Beziehung zu Stockhausen im Laufe seiner Karriere gestaltete. Von einem informellen Treffen mit dem Komponisten selbst bei einer internationalen Sommerschule bis hin zum Besuch zahlreicher Konzerte mit Werken aus allen Phasen seiner Karriere. Steinaecker erzählt anschaulich von jedem einzelnen Moment und analysiert, was diese Erfahrungen für ihn so besonders machte.
Gleichzeitig taucht Steinaecker auch in viele Aspekte von Stockhausens Persönlichkeit ein, die von anderen Biografen oft übersehen werden: von seinen kontroversen Meinungen zu Politik und Kunst bis hin zu seinem Verhalten in Interviews oder bei Vorträgen. Diese Geschichten tragen dazu bei, ein vollständigeres Bild davon zu zeichnen, wer Karlheinz Stockhausen war. Eben nicht nur ein musikalisches Genie, sondern auch ein ganz normaler Mensch.
Was dieses Buch von anderen Büchern über berühmte Komponisten abhebt, ist, dass es sich darauf konzentriert, eine emotionale Verbindung herzustellen, anstatt nur Fakten über sein Leben zu liefern. Mit seinem Detailreichtum, den anschaulichen Beschreibungen und dem persönlichen Erzählstil gelingt es „Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius kam“, einen aufschlussreichen Einblick in das Leben und die Karriere eines der berühmtesten Musiker des 20. Jahrhundert zu geben.
Thomas von Steinaecker ist Journalist, Schriftsteller und Musiker und lebt in Berlin. Zu seinen früheren Büchern gehören „The Age Of Muses: Exploring The Music Of The 21st Century“ (2016) und „Explorations In Electronic Music“ (2018). Er hat auch Artikel für Printmagazine wie das Rolling Stone Magazine Germany und das Electronic Beats Magazine Germany verfasst.