Xiao-Mei Zhu’s Buch „Von Mao zu Bach – Wie ich die Kulturrevolution überlebte“ beschreibt die erschütternde Geschichte einer jungen, talentierten Pianistin und ihren unglaublichen Kampf gegen die Grausamkeiten der Kulturrevolution in China. Das Buch ist nicht nur eine Autobiografie, sondern auch eine erschreckende Darstellung der Brutalität, die der Regierung unter Mao Zedong in den späten 1960er Jahren innewohnte.
Zhu Xiao-Mei wird im Alter von drei Jahren als musikalisches Wunderkind entdeckt und auf die beste Musikschule in Peking geschickt. Ihre Familie gilt als kulturbeflissen und weltoffen, was ihr später zum Verhängnis wird. Als die Kulturrevolution ausbricht, sind sie plötzlich verdächtig und müssen um ihr Überleben kämpfen.
In den Augen der Regierung und ihrer Anhänger ist alles, was mit westlicher Musik oder Kultur zu tun hat, dekadent und gefährlich. Xiao-Meis Lehrer werden öffentlich gedemütigt und hingerichtet, ihre Stücke verboten, ihre Noten verbrannt. Jeder Schüler wird gezwungen, an einer permanenten Denunziation und Selbstkritik teilzunehmen. Zhu wird schließlich in ein Arbeitslager verschickt, wo sie fünf Jahre lang unvorstellbare Entbehrungen ertragen muss.
Doch trotz all dieser Schrecken bleibt die Musik Xiao-Meis treuer Begleiter. Im Lager entdeckt sie ein altes Akkordeon und spielt darauf, um die Hoffnung auf ein besseres Leben aufrechtzuerhalten. Nach ihrer Freilassung flieht sie nach Peking und schafft es schließlich, sich ein Klavier zu besorgen. Sie übt unablässig und gelangt schließlich ins Ausland, wo sie sich als international gefeierte Pianistin und Bach-Interpretin etabliert.
„Von Mao zu Bach“ ist ein Buch über Überleben, Hoffnung und Leidenschaft. Zhu Xiao-Mei beschreibt die Kulturrevolution mit unglaublicher Intensität und Detailtreue. Die Grausamkeiten, denen sie und ihre Familie ausgesetzt waren, sind kaum vorstellbar. Doch trotz all dieser Schrecken verlor sie nie ihre Liebe zur Musik und war bereit, alles dafür zu opfern.
Das Buch ist auch eine Hommage an Bach, dessen Werke Zhu Xiao-Mei durch ihre eigenen Erlebnisse neu interpretiert. Die Kombination aus ihren persönlichen Erlebnissen und der Musik schafft ein einzigartiges Leseerlebnis, das den Leser fesselt und tief berührt.
Xiao-Meis Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichtsschreibung und sollte von jedem gelesen werden, der Interesse an der Geschichte und Kultur Chinas hat. Es erinnert uns an die Unverzichtbarkeit von Kultur und Kunst in unserem Leben und an die Macht der Musik, die uns auch in den schwierigsten Zeiten begleiten kann.
Xiao-Mei Zhu ist eine international renommierte Pianistin und Bach-Interpretin. Sie hat zahlreiche Preise gewonnen und auf den berühmtesten Bühnen der Welt gespielt. Ihr Debüt-Album mit Bachs „Goldberg-Variationen“ im Jahr 1999 wurde von der Kritik gefeiert und machte sie weltweit bekannt. Zhu Xiao-Meis Leben und Karriere sind ein beeindruckendes Beispiel für den menschlichen Überlebenswillen und die Macht der Musik.
