„Der Weg nach Hause“ von Peter S. Beagle entführt die Leserinnen und Leser in eine magische Welt voller Gefahren und Abenteuer. Die Geschichte um die junge Sooz, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester in das Land der Elfen und der kleinen Leute gerät, ist von Anfang bis Ende fesselnd und mitreißend.
Das Buch beginnt mit Sooz‘ bevorstehendem 17. Geburtstag, an dem sie eine bedeutsame Begegnung erleben soll. Die Anweisungen dafür hat sie von Molly Grue erhalten, die ihr eine bestimmte Melodie zum Pfeifen gegeben hat. Doch als Sooz tatsächlich in das Land der Geträumten gelangt, muss sie feststellen, dass hier nichts so ist, wie es scheint. Die Wege sind voller Tücken und die kleinen Leute, die sie unterstützen wollen, haben ihre eigenen Pläne und Interessen.
Die Autorin nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise voller spannender Wendungen und unerwarteter Entdeckungen. Sooz lernt, dass es nicht immer einfach ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und dass selbst die vermeintlichen Gegner manchmal hilfreich sein können.
Die Einbindung der Vorgeschichte ist auch besonders beeindruckend. Hier erfahren die Leserinnen und Leser, wie Sooz als kleines Mädchen den Mut gefunden hat, sich gegen einen gefährlichen Greifen zu stellen und König Lír um Hilfe zu bitten. Die Beziehung zwischen König Lír und dem letzten Einhorn stellt dabei auch eine Verbindung zur berühmten Geschichte „Das letzte Einhorn“ von Peter S. Beagle her.
Peter S. Beagle, der Autor von „Der Weg nach Hause“, wurde 1939 in New York geboren und begann bereits früh mit dem Schreiben. Sein Vater war jüdischer Immigrant aus Deutschland und seine Mutter eine Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz. Diese Erfahrungen haben Beagle stark geprägt und finden sich auch in seinen Werken wieder. So hat er beispielsweise in „Das letzte Einhorn“ das Thema der Verfolgung von Andersdenkenden aufgegriffen.
In „Der Weg nach Hause“ geht es zwar nicht direkt um die Verfolgung von Minderheiten, doch auch hier spielt das Thema der Andersartigkeit eine große Rolle. Sooz muss lernen, sich in einer fremden Welt zurechtzufinden, in der die Regeln anders sind als in ihrer eigenen. Aber auch die kleinen Leute, die hier leben, haben ihre speziellen Eigenheiten und können nicht einfach in eine Gut- oder Böse-Schublade gesteckt werden.
Insgesamt ist „Der Weg nach Hause“ ein fantastisches Buch, das sowohl Jugendliche als auch Erwachsene gleichermaßen begeistern wird. Die Geschichte um Sooz und ihre Suche nach ihrer Schwester ist spannend und einfühlsam erzählt und die Beziehung zu „Das letzte Einhorn“ gibt dem Buch zusätzlich eine besondere Bedeutung. Peter S. Beagle ist ein herausragender Fantasy-Autor, der auch mit diesem Buch wieder bewiesen hat, dass seine Werke zeitlos und meisterhaft sind!