Wenn man in die Welt von „House of Night“ eintaucht, betritt man eine völlig neue Dimension der Vampirgeschichten. „Gezeichnet“ ist der erste Band der „House of Night“-Reihe von P.C. und Kristin Cast, der den Leser sofort in seinen Bann zieht.
Die Protagonistin Zoey Redbird ist eine 16-jährige Schülerin, die überraschend zur Vampirin wird. Als ihre Stirn von einer saphirblauen Mondsichel gezeichnet wird, weiß sie, dass ihre Zeit als Mensch begrenzt ist. Innerhalb von 72 Stunden muss sie in das House of Night, eine Schule für angehende Vampire gehen. Dort soll sie eine Ausbildung zur Vampirin erhalten, vorausgesetzt sie überlebt die Wandlung.
Die Idee, dass Vampirismus eine Art Krankheit ist, die man bekommen kann, um in eine Art Elite-Klasse der Vampire zu gelangen ist neu und originell. Die Welt von „House of Night“ bietet viele überraschende Wendungen, Schockmomente und Charaktere, die man lieben oder hassen kann.
Interessanterweise wird das Thema der Autorität in dem Buch sehr ausführlich behandelt. Es geht um die Frage, wer die Kontrolle über das Leben der Vampire hat, die Schulleitung, die Eltern oder gar die Götter? Die Wahl des eigenen Pfades steht ständig zur Debatte, gehört aber zum Kämpfen und Lernen in „House of Night“.
Zoey ist eine ungewöhnliche Heldin. Im Gegensatz zu den meisten Protagonisten in Vampirgeschichten wird sie nicht von den Jungs im Buch verehrt und umworben. Sie hat zwar zwei Verehrer in ihrer Klasse, jedoch bleibt Zoey bei ihren Ursprüngen und entdeckt ihre Fähigkeiten als Auserwählte der Vampirgöttin Nyx. Es ist erfrischend zu sehen, dass die weibliche Hauptfigur kein Spielball der Liebe ist, sondern eine wirklich starke Persönlichkeit hat.
Die Autorinnen haben einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser von Anfang an fesselt. Obwohl die Geschichte mit vielen Elementen beladen ist, die oft schwierig zu behandeln sind, gelingt es ihnen, eine Geschichte zu erzählen, die das Publikum anspricht. P.C. und Kristin Cast bieten eine unterschiedliche Perspektive auf die Welt der Vampire und es gibt viele Momente, in denen der Leser inmitten der Handlung aufregende Elemente in der Fantasy-Welt findet.
P.C. und Kristin Cast sind Mutter und Tochter und das merkt man beim Lesen. Sie haben eine besondere Verbindung, wenn es darum geht, eine komplexe Geschichte zu schreiben, die nicht nur als Unterhaltung dient, sondern auch tiefere Bedeutungen hat. P. C. Cast wurde 1960 in Illinois geboren und hat bereits viele erfolgreiche Bücher geschrieben. Zusammen mit ihrer Tochter Kristin Cast hat sie die „House of Night“-Reihe geschrieben, die inzwischen aus zwölf Büchern besteht. Kristin Cast ist 1986 in Tulsa geboren und studiert an der University of Tulsa. Zusammen haben sie zahlreiche Fans auf der ganzen Welt gewonnen und sind mittlerweile eine feste Größe in der Fantasy-Literatur geworden.
Abschließend kann man nur sagen, dass „House of Night – Gezeichnet“ ein großer Erfolg ist, der eine interessante neue Perspektive auf die Welt der Vampire bietet. Es ist nicht nur ein Buch für Vampirfans, sondern für verschiedene Publikumsschichten geeignet, die eine gute Fantasy-Geschichte lesen möchten. Die Ereignisse im Buch überschlagen sich förmlich, was die Spannung enorm erhöht. Wer Fantasy mag und sich gerne in eine andere Welt entführen lässt, sollte dieses Buch unbedingt lesen!