In dem Buch „Anton taucht ab“ von Milena Baisch geht es um den zwölfjährigen Anton, der zusammen mit seinen Großeltern einen Campingurlaub verbringt. Die Vorstellung von einem langweiligen und uncool-idyllischen Ferienaufenthalt inmitten der Natur lässt Anton zunächst erschaudern. Doch als er den Ekelsee entdeckt, wird klar, dass es noch schlimmer kommen kann.
Das Gewässer ist derartig verschmutzt, dass selbst die Vorstellung eines Sprungs ins Wasser eine Qual ist. Die anderen Kinder scheint dies jedoch nicht zu stören und sie stürzen sich fröhlich von einem hölzernen Steg aus in den See. Nicht so Anton. Er weigert sich, sich der Gefahr einer bakteriellen Infektion auszusetzen.
Doch als Anton eine ungewöhnliche Bekanntschaft macht, beginnt er langsam aber sicher, seine Einstellung zu überdenken. Er lernt einen Mann kennen, der in der Nähe des Sees lebt und regelmäßig darin taucht. Dieser erweist sich als echter Freund und Mentor für Anton, der ihm nicht nur beibringt, sich unter Wasser zurechtzufinden, sondern ihm auch Geheimnisse über das Leben an Land verrät.
Das Buch ist eine wundervoll geschriebene Reise in die Fantasiewelt eines zwölfjährigen Jungen. Baisch beschreibt Antons Abenteuer mit viel Liebe zum Detail und schafft es, den Leserinnen und Lesern das Gefühl zu geben, am Seeufer zu stehen und den Sprüngen der Badegäste zuzusehen.
Doch das Buch bietet viel mehr, als nur eine einfache Geschichte. Es zeigt, wie wichtig es ist, Vorurteile zu überwinden und offen für neue Erfahrungen zu sein. Anton lernt, dass es manchmal Mut erfordert, seinen Ängsten ins Gesicht zu sehen, um zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
Milena Baisch, die Autorin des Buches, hat sich selbst als Kind oft im See abgetaucht und ist dabei auf die Idee zu diesem Buch gekommen. Sie hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und ist bekannt für ihre lebendigen Beschreibungen und Charakterdarstellungen. Auch in „Anton taucht ab“ findet man diese Fähigkeiten zum Geschichtenerzählen wieder.
Insgesamt ist „Anton taucht ab“ ein fesselndes und einfühlsames Buch, das dazu anregt, über Vorurteile nachzudenken und sich anderen Menschen zu öffnen. Die beschreibenden Passagen sind so lebendig, dass man den Eindruck hat, direkt am Ekelsee zu stehen und zu beobachten, wie Anton seine Heldenreise durch den See antritt. Ein wunderbares und ermutigendes Buch für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
