Maria Stuart, Königin von Schottland und Frankreich, Katholikin, Rivalin von Elisabeth I. um den englischen Thron, jahrelang inhaftiert und schließlich hingerichtet – ihr Leben ist bis heute von Mythen umrankt. „Es gibt vielleicht keine Frau, die in so abweichender Form gezeichnet worden wäre, bald als Mörderin, bald als himmlische Heilige. Durch mehr als drei Jahrhunderte hat sie immer wieder die Dichter verlockt, die Gelehrten beschäftigt, und noch immer erzwingt sich mit unverminderter Kraft ihre Gestalt neue Gestaltung“ schrieb Stefan Zweig über sie. In seiner romanhaften Biografie „Maria Stuart“ hat er ihr und ihrem tragischen Leben ein literarisches Denkmal gesetzt.
Maria Stuart wurde 1542 als Tochter des schottischen Königs Jakob V. geboren. Am Tag ihrer Geburt lag ihr Vater im Sterben und sechs Tage später war Maria Königin von Schottland. Ihr Leben war geprägt von unglücklichen Lieben, von politischen Intrigen, blutigen Machtkämpfen und einer Konkurrentin, die vor nichts zurückschreckte. Weil sie plante, Elizabeth ermorden und sich selbst zur englischen Königin erklären zu lassen, wurde Maria Stuart wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. 1587 endete ihr Leben auf dem Schafott.
Zweig, gelingt es, die emotionalen und psychologischen Aspekte der Geschichte Maria Stuarts in den Vordergrund zu stellen. Er porträtiert sie als Menschen, der zwischen Liebe und Hass, zwischen Loyalität und Verrat hin- und hergerissen ist. Zweigs psychologischer Scharfsinn und seine sprachliche Brillanz machen das Buch zu einem Meisterwerk.
Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren. Er war einer der bedeutendsten deutsch-sprachigen Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er schrieb Gedichte, Novellen, Dramen und Essays, die 1933 der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer fielen. Zweig floh vor den Nazis ins Exil zunächst nach England und ließ sich nach einigen Zwischenstationen Petrópolis bei Rio de Janeiro, Brasilien, nieder, wo er 1942 freiwillig aus dem Leben schied.