„Zug der Fische“ von Yaroslava Black ist ein bewegendes Buch, das eine Geschichte von einer Kindheit ohne Eltern erzählt. Das Buch wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem KIMI-Siegel, dem Hamburger Bilderbuchpreis und dem Titel „LesePeter“ des Monats im Dezember 2020.
Die Geschichte handelt von Marika, einem Mädchen, das in einem kleinen ukrainischen Dorf lebt. Sie sammelt Blaubeeren und verkauft sie auf dem Markt, um Geld zu verdienen. Sie hütet die Briefe ihrer Mutter wie einen Schatz und träumt von einem Leben in der Stadt. Eines Tages entdeckt sie blaue Fische im Fluss, der durch ihr Dorf führt, und folgt ihnen. Sie gelangt an ein großes Flussbett und folgt den Fischen bis zum Horizont. Dort trifft sie auf andere Kinder, die wie sie ohne Eltern aufwachsen müssen. Gemeinsam erleben sie Abenteuer und helfen sich gegenseitig.
Was ist besonders an dem Buch? Es ist ein Buch, das ein wichtiges Thema auf eine poetische und einfühlsame Weise behandelt. Es geht um das Schicksal von Kindern, die ohne Eltern aufwachsen müssen, weil diese gezwungen sind, im Ausland zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Die Autorin vermeidet es, die Geschichte aus der Perspektive der Erwachsenen zu erzählen, sondern betont die Perspektive der Kinder. Das macht das Buch zu einem sehr emotionalen Erlebnis, das nicht nur junge Leser*innen berühren wird.
Das Buch ist sehr kunstvoll illustriert. Die Bilder sind zurückhaltend, aber umso eindringlicher. Sie zeigen Marikas Einsamkeit, ihre Sehnsucht nach einer anderen Welt und ihre Freude, als sie die Fische entdeckt. Die Bilder zeigen auch, wie die Kinder gemeinsam spielen und füreinander da sind, sie geben der Geschichte eine zusätzliche Tiefe und sind ein wichtiger Bestandteil des Buches.
Yaroslava Black ist eine ukrainische Autorin und Illustratorin, die in Deutschland lebt. In „Zug der Fische“ erzählt sie eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Sie selbst ist auch als Kind ohne Eltern aufgewachsen und weiß daher aus eigener Erfahrung, wie es ist, allein zu sein. Das gibt dem Buch eine besondere Authentizität und macht es noch bewegender.
Insgesamt ist „Zug der Fische“ ein empfehlenswertes Buch, das Eltern ihren Kindern unbedingt vorlesen sollten. Es behandelt ein wichtiges Thema, das oft übersehen wird. Die poetische Sprache und die kunstvollen Illustrationen machen das Buch zu einem emotionalen Erlebnis, das nicht so schnell vergessen wird. Yaroslava Black ist eine talentierte Autorin und Illustratorin, die mit diesem Buch beweist, dass sie eine ganz besondere Stimme in der Kinder- und Jugendliteratur hat.
