Manfred Krugs Memoiren „Ich sammle mein Leben zusammen“ sind ein intimer und sehr persönlicher Bericht über sein Leben vor, während und nach dem Fall der Berliner Mauer. In einer fast tagebuchartigen Form geschrieben, werden Leserinnen und Leser auf eine Reise der Selbstreflexion durch Manfred Krugs Lebensgeschichte mitgenommen, während er sich mit den Kämpfen, Freuden und Enttäuschungen des Lebens auseinandersetzt.
Krugs Geschichte beginnt 1996, als er beginnt, seine Gedanken und Erfahrungen in einem Tagebuch niederzuschreiben. Krug denkt über seine Rollen als Ehemann, Schauspieler und Freund nach, während er sich den Gefahren aussetzt, die mit diesen Rollen verbunden sind. Inmitten dieser Instabilität erfährt er, dass er eine uneheliche Tochter gezeugt hat, zu der er schnell eine enge Bindung entwickelt. Als ob sein persönliches Drama nicht schon genug wäre, muss Krug auch noch mit dem sich verschlechternden Gesundheitszustand seines lebenslangen Freundes Jurek Becker fertig werden.
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Jurek kurz nach der Veröffentlichung von „Abgehauen“ – dem Buch über Krugs waghalsige Flucht aus der DDR im Jahr 1977 – stirbt und ihm so die dringend benötigte Gelegenheit bietet, einen Schlussstrich zu ziehen. Das Buch folgt Krugs turbulenter Reise zu Akzeptanz und Verständnis, während er versucht, die Scherben seiner zerbrochenen Welt aufzusammeln. Dabei erhält der Leser einen Einblick in die harte Realität des Lebens unter totalitärer Herrschaft und erfährt, wie man mit seiner Vergangenheit Frieden schließen kann.
Krug gelingt es, seine Geschichte durch lebendige Beschreibungen, die gleichzeitig herzzerreißend und herzerwärmend sind, kraftvoll zu vermitteln. Durch den geschickten Einsatz von Rückblenden gelingt es ihm, nahtlos zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu wechseln und zu zeigen, wie entscheidende Momente der Geschichte die eigene Identität sowohl persönlich als auch politisch prägen können. „Manfred Krug – Ich sammle mein Leben zusammen“ ist eine wichtige Erinnerung daran, dass das Leben sich ständig verändert, aber egal wie schwierig der Weg auch sein mag, die Art und Weise, wie wir darauf reagieren, wird uns letztendlich definieren.
Manfred Krug ist einer der beliebtesten deutschen Schauspieler, der im Laufe seiner über fünf Jahrzehnte andauernden Karriere in über 100 Filmen mitgewirkt hat. Von westdeutschen Fernsehkomödien wie „Der Schuh des Manitu“ bis hin zu internationalen Hits wie „Good Bye Lenin“ Für seine Verdienste um das Kino wurde er 2003 mit dem renommierten Max-Ophüls-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Für seine Rollen in „Marlene“ (1992) und „Das zweite Erwachen der Christa Klages“ (1978) erhielt er bei den Berliner Filmfestspielen zwei Silberne Bären als Bester Darsteller. Neben der Schauspielerei ist Manfred auch als Musiker tätig und gibt seit 1983 Solokonzerte in ganz Europa, während er sich gleichzeitig politisch für soziale Gerechtigkeit im In- und Ausland engagiert.
„Ich sammle mein Leben zusammen“ ein inspirierender Bericht über das Durchhaltevermögen eines Mannes trotz großer Schwierigkeiten, der beweist, dass es selbst bei scheinbar unüberwindbaren Hindernissen noch Licht am Ende des dunkelsten Tunnels gibt.
