Augustus, der erste römische Kaiser, ist eine historische Persönlichkeit, die bis heute fasziniert. Werner Dahlheim, emeritierter Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen, hat mit „Augustus – Aufrührer, Herrscher, Heiland“ eine gut recherchierte und fundierte Biografie über den ersten römischen Kaiser geschrieben, die nicht nur auf die politischen und militärischen Aspekte seiner Regierungszeit eingeht, sondern auch über das kulturelle und gesellschaftliche Leben im antiken Rom erzählt.
Die Biografie beginnt mit der Jugend des späteren Kaisers und schildert seinen Werdegang bis zur Übernahme der Macht im Jahr 31 v. Chr. Von hier aus beschreibt Dahlheim Augustus‘ erfolgreiche Herrschaft und die damit einhergehenden Veränderungen im Römischen Reich bis zu seinem Tod im Jahr 14 n. Chr. Dabei geht er besonders auf die neuen politischen Strukturen, die Augustus eingeführt hat und auf die politischen Entwicklungen in anderen Teilen des Römischen Reiches ein. So wird deutlich, wie Augustus das Imperium Romanum geprägt hat und wie sich sein Erbe auch in den folgenden Jahrhunderten auf die Geschichte Europas auswirkte.
Besonders beeindruckend ist die Darstellung der politischen Verhältnisse zu Beginn von Augustus‘ Herrschaft. Nach Bürgerkriegen und Kämpfen um die Macht hatte das römische Reich dringend Frieden und Stabilität benötigt. Augustus erkannte dies und schuf eine neue Ordnung, die für 200 Jahre Bestand haben sollte. Er führte die Pax Romana ein, die eine Zeit des Friedens und der Prosperität einläutete. Für die Befriedung und Stabilisierung des römischen Reiches wurde ihm bereits zu Lebzeiten göttliche Verehrung zuteil.
Dahlheim beleuchtet aber nicht nur die politischen Verhältnisse, sondern geht auch auf das private Leben Augustus‘ ein. So beschreibt er seine familiären Beziehungen, sein Verhältnis zu seiner Ehefrau Livia und zu seiner Tochter Julia. Auch politische Intrigen und die Hinrichtung von Vertrauten Augustus‘, wie Marcus Agrippa, finden ausführlich Erwähnung. Ergänzt wird die faszinierende Geschichte des römischen Kaisers durch zahlreiche Abbildungen, Karten und Stammbäume, die das Verständnis der politischen Verhältnisse erleichtern.
Werner Dahlheim, geboren 1928, war Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen und hat sich vor allem durch seine Forschungen zur römischen Geschichte einen Namen gemacht. Sein besonderes Interesse galt der augusteischen Epoche, über die er zahlreiche Werke veröffentlicht hat. Mit „Augustus – Aufrührer, Herrscher, Heiland“ hat Dahlheim eine der umfassendsten und zugleich zugänglichsten Biografien über den ersten römischen Kaiser vorgelegt.
