„Der Clown mit der Trommel“ von Peter Behrens ist eine Autobiographie, die uns einen tiefen Einblick in das Leben und Werk eines Musikers gibt, der maßgeblich an der Entwicklung des deutschen Popchansons beteiligt war. Peter Behrens gilt vielen als der Clown von TRIO – eine Band, die in den 1980er Jahren mit minimalistischem Sound und ironischen Texten einen Kultstatus erreichte. Das Buch ist jedoch weit mehr als eine Beschreibung von Behrens’ Zeit bei TRIO. Es ist auch eine persönliche Reise durch die verschiedenen Stationen seines Lebens, die ihn geprägt haben.
Das Buch beginnt mit der Kindheit und Jugend von Behrens, beschreibt sein Leben als Kunststudent in Düsseldorf und seine ersten Erfahrungen als Schlagzeuger in verschiedenen Bands. Besonders interessant ist die Beschreibung von Behrens’ Zeit in Paris, wo er Anfang der 1970er Jahre als Straßenkünstler gearbeitet hat. Behrens beschreibt detailreich, wie er sich durch das Malen von Porträts und das Spielen von Schlagzeug auf der Straße seinen Lebensunterhalt verdient hat. Diese Zeit hat ihn stark geprägt und später dazu beigetragen, dass er bei TRIO immer auch als Entertainer und nicht nur als Musiker wahrgenommen wurde.
Die Beschreibung von Behrens’ Zeit bei TRIO ist selbstverständlich ein wichtiger Bestandteil des Buches. Hier erfahren wir viel über die Entstehungsgeschichte der Band, die Probenarbeit und die verschiedenen Studioaufnahmen. Besonders interessant sind dabei die vielen Anekdoten über die Arbeit mit Stephan Remmler und Kralle Krawinkel. Behrens beschreibt auch, wie schwierig es war, sich nach dem Ende von TRIO eine neue Rolle im Musikgeschäft zu erarbeiten. So hat er zunächst als Produzent gearbeitet und später die Musik des Films Xaver und sein außerirdischer Freund komponiert.
„Der Clown mit der Trommel“ istl ein sehr persönliches Buch, das uns einen intimen Einblick in das Leben eines Künstlers gibt. Dabei bleibt Behrens immer bodenständig und humorvoll. Er beschreibt auch immer wieder seine Freundschaften mit anderen Künstlern wie Klaus Voormann oder Harald Juhnke. Wir erfahren auch viel über Behrens’ Familie und seine persönlichen Beziehungen. Dabei ist das Buch nie reißerisch oder aufdringlich, sondern immer zurückhaltend und respektvoll.
Wer mehr über das Leben und Werk von Peter Behrens erfahren will, findet in diesem Buch eine anregende Lektüre. Es ist jedoch auch ein Buch, das sich an alle Musikfans richtet, die sich für die Musikgeschichte der 1980er Jahre interessieren. Dabei ist es nicht notwendig, ein Fan von TRIO zu sein, um das Buch zu schätzen – denn es ist eine spannende und gut geschriebene Autobiographie, die einen großen Einfluss auf die deutsche Popmusik beschreibt.
Peter Behrens’ Buch ist umso wertvoller, weil es von einem Mann geschrieben wurde, der nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein sympathischer und reflektierter Mensch ist. Behrens ist immer nah am Geschehen geblieben, hat aber auch immer seine eigene Meinung vertreten. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch heute noch als ein wichtiger Vertreter der deutschen Popmusik gilt. Wer sich für die Geschichte der deutschsprachigen Musik interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.