Die Schauspielerin Elisabeth Bergner war eine der bekanntesten Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts und musste sich wie viele Frauen ihrer Zeit mit einer von Männern dominierten Film- und Theaterindustrie auseinandersetzen. Renate Berger hat ein Buch über Bergners Leben geschrieben, das sich nicht nur mit ihrer Karriere, sondern auch mit ihren Kämpfen gegen Diskriminierung und sexuelle Belästigung durch Männer beschäftigt.
Der Titel des Buches „Die Schauspielerin Elisabeth Bergner – Ein Leben zwischen Selbstbehauptung und MeToo“ gibt bereits einen Einblick in den Inhalt des Buches. Bergner musste sich immer wieder gegen männliche Kollegen und Regisseure behaupten, die meinen, sie könnten sie sexuell ausnutzen, um einen Vorteil zu erlangen. Vor allem in den Anfangsjahren ihrer Karriere sah sie sich mit solchen Situationen konfrontiert. Eine Entscheidung zwischen „Hungern oder Huren“, wie es damals oft genannt wurde, war oft unausweichlich.
Berger zeigt in ihrem Buch, wie Bergner es dennoch gelang, sich in einer von Männern dominierten Branche zu etablieren und sich gegen Diskriminierung und sexuelle Belästigung zu wehren. Sie beschreibt Bergners Kampf, in der Film- und Theaterindustrie als gleichberechtigte Künstlerin anerkannt zu werden. Dabei gibt sie auch Einblicke in persönliche Erfahrungen von Bergner.
Das Buch von Renate Berger ist nicht nur eine Biografie über Elisabeth Bergner, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Thema Frauenrechte in der Kunst. Es zeigt, dass die Diskriminierung und sexuelle Belästigung von Frauen in der Film- und Theaterindustrie kein neues Phänomen ist, sondern schon seit Jahrzehnten besteht. Das Buch ist also auch eine Hommage an Elisabeth Bergner, die trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich war und sich für die Rechte von Frauen in der Kunst engagiert hat.
Renate Berger selbst ist Autorin und Professorin für neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie an der Universität Innsbruck. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Geschlechterverhältnisse und Feminismus in der Literatur und Kunst. Auch in diesem Buch zeigt sich ihr Engagement für diese Themen, indem sie die Geschichte von Elisabeth Bergner aufarbeitet und somit ein Bewusstsein für diese Probleme schafft.
Insgesamt ist das Buch „Die Schauspielerin Elisabeth Bergner – Ein Leben zwischen Selbstbehauptung und MeToo“ von Renate Berger eine gelungene Biografie über eine beeindruckende Frau, die sich in einer Zeit, in der Frauen in der Kunst oft diskriminiert wurden, behaupten konnte. Berger zeigt dabei auch, dass die Diskriminierung und sexuelle Belästigung von Frauen in der Film- und Theaterindustrie leider immer noch ein aktuelles Thema ist, dem wir uns weiterhin widmen müssen.