Johannes Fried, der renommierte Mediävist hat sich mit seinem neuesten Werk „Karl der Große. Gewalt und Glaube“ erneut einem bedeutenden historischen Thema gewidmet. Im Fokus steht diesmal der größte Herrscher des Mittelalters, Karl der Große.
Fried ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der mittelalterlichen Geschichte und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. Sein Werk über Karl den Großen ist dabei sicherlich eines seiner ambitioniertesten. Fried zieht alle Register, um ein präzises, vielschichtiges und faszinierendes Portrait von Karl dem Großen zu zeichnen und lässt dabei nicht nur historische Fakten, sondern auch modernste Methoden der Gedächtnisforschung und seine eigene kreative Intuition miteinfließen.
In seinem Opus magnum gelingt es Fried auf beeindruckende Weise, ein Zeitalter und eine Herrschergestalt anschaulich zum Leben zu erwecken. Er beschreibt Karls politischen Werdegang und seine militärischen Erfolge, aber auch seine kulturellen und religiösen Aktivitäten sowie seine persönliche Lebensführung.
Besonders eindrücklich ist dabei die Art und Weise, wie Fried Karls Gewalt und seine Beziehung zum Christentum beleuchtet. Er zeigt auf, dass Karls politisches Handeln stets von der Überzeugung geprägt war, dass er als König und später Kaiser Herrschaft von Gottes Gnaden ausübte, und dass seine militärischen Erfolge und seine Reformen zur Förderung von Bildung und Kultur ebenfalls religiös hinterlegt waren. Nicht unerwähnt bleiben aber auch die Schattenseiten von Karls Herrschaft, wie die massiven blutigen Eroberungen und Zwangschristianisierungen.
Fried gelingt es auf eindrucksvolle Weise, ein facettenreiches und differenziertes Bild von Karl dem Großen zu zeichnen. Dabei wendet er sich nicht ausschließlich an ein wissenschaftliches Publikum, sondern an alle, die sich für die Geschichte des Mittelalters und für bedeutende Persönlichkeiten dieser Zeit interessieren.
„Karl der Große. Gewalt und Glaube“ ist ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung, das nicht nur aufgrund seines wissenschaftlichen Wertes, sondern auch aufgrund der sprachlichen Brillanz und Erzählkunst von Johannes Fried beeindruckt. Wer sich für die Geschichte des Mittelalters und für bedeutende historische Persönlichkeiten interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
