Machtaufbau, herrscherliche Repräsentation und politische Konzeption
In dem Buch „Marcus Antonius und Kleopatra VII: Machtaufbau, herrscherliche Repräsentation und politische Konzeption“ von Simon Benne wird die komplexe Beziehung zwischen dem römischen Triumvir und der ägyptischen Königin genauer betrachtet. Wir alle kennen das Bild von Kleopatra als skrupellose Machtpolitikerin und Verführerin, während Antonius als pflichtvergessener und schwacher Mann in ihrem Banne gilt. Die Realität war jedoch weitaus komplizierter, und es gab von beiden Seiten handfeste Gründe, die ihrer Beziehung zu Grunde lagen.
Kleopatra kämpfte gegen den Niedergang ihres Reichs und sah in einer Beziehung zu Antonius eine Möglichkeit, ihre Position zu stärken. Antonius hingegen war in eine schwierige politische Situation geraten, da er sich als Mitglied des Zweiten Triumvirats gegen die Machtansprüche von Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, zur Wehr setzen mußte. Eine Allianz mit Kleopatra erschien ihm als erfolgversprechender Schachzug.
Benne untersucht die herrscherliche Repräsentation von Kleopatra und Antonius und zeigt, dass beide auf unterschiedliche Weise versuchten, ihre Macht zu demonstrieren und ihre Position zu festigen. Während Kleopatra auf traditionelle ägyptische Ikonographie zurückgriff und sich als Pharaonin präsentierte, nutzte Antonius seine römische Herkunft und betonte seine militärischen Erfolge.
In seinem Werk widerlegt Benne die gängigen Klischees und Stereotypen, die Kleopatra und Antonius umgeben. Er zeigt, dass es sich bei beiden um politisch kluge und strategisch denkende Herrscher handelte, die versuchten, ihre Interessen zu wahren. Benne legt dabei großen Wert auf eine umfassende Quellenanalyse und vermeidet es, sich auf bloße Vermutungen oder Spekulationen zu stützen.
Simon Benne ist ein deutscher Journalist und Sachbuchautor, der mehrere Bücher zu historischen Themen verfasst hat.