„Deutsche Heldensagen“ von Willi Fährmann ist eine beeindruckende Sammlung von Erzählungen über die großen Sagengestalten, die schon seit Jahrhunderten die deutsche Kultur prägen. Die Erzählungen sind in einer Kürze und Klarheit geschrieben, die die Leser*innen sofort in den Bann ziehen. Fährmann schafft es, die Figuren so lebendig und fesselnd zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, man sei direkt in der Geschichte dabei.
Ein besonderer Fokus liegt auf den Legenden um Siegfried von Xanten und Kriemhild, die durch ihre Rache dem Nibelungenlied eine unvergessliche Tragik verleiht. Auch Dietrich von Bern, Gudrun, Wieland und Elsa von Brabant werden von Fährmann auf eine sehr authentische Art und Weise porträtiert. Dadurch entsteht ein vollständiges Bild von der Welt der deutschen Heldensagen, die so tief in der Kultur verwurzelt ist.
Fährmanns Schreibstil ist sehr präzise und eindringlich, ohne dabei jedoch zu blumig zu werden. Er versteht es, die gesamte Bandbreite der menschlichen Emotionen in seinen Erzählungen einzufangen. Dadurch entstehen Bilder und Szenen, die man so schnell nicht wieder vergisst. Besonders beeindruckend sind die Beschreibungen von Kämpfen, die so realitätsnah sind, dass man das Schwertklirren fast hören kann.
Das Buch eignet sich nicht nur für alle, die sich für deutsche Sagen und Legenden interessieren, sondern auch für diejenigen, die einfach eine gute Geschichte genießen möchten. Fährmann schafft es, selbst die komplexesten Handlungsstränge verständlich und gut nachvollziehbar zu präsentieren. Dadurch ist das Buch auch für jüngere Leser*innen geeignet und kann dazu beitragen, das Interesse an der deutschen Kultur zu wecken.
Willi Fährmann, geboren im Jahr 1929 in Duisburg, war ein deutscher Kinder- und Jugendbuchautor sowie Lehrer, Schulleiter und Schulrat. Er galt als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Fährmann wurde bereits in seiner Schulzeit von der deutschen Klassik und Romantik inspiriert und begann schon früh mit dem Schreiben von Gedichten und Prosa. Sein Ziel war es, den jungen Leser*innen die Geschichten und Mythen aus der deutschen Kultur näherzubringen, um so bei ihnen das Bewusstsein für das eigene kulturelle Erbe zu schärfen.
Sein Werk umfasst zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, darunter „Das Jahr der Wölfe“ (1962), „Zeit zu hassen, Zeit zu lieben“ (1985) und „Der Mann im Feuer“ (1989). Fährmann erhielt mehrfach Auszeichnungen für seine Arbeit, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis, das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Dort wurden auch fünf Schulen nach ihm benannt. Willi Fährmann verstarb im Jahr 2017 in Xanten im Alter von 87 Jahren.
„Deutsche Heldensagen“ von Willi Fährmann ist nicht nur ein spannendes Buch mit fesselnden Geschichten aus der deutschen Mythologie, sondern auch ein wertvolles kulturelles Erbe, das es zu bewahren gilt. Fährmanns Schreibstil ist klar und präzise, seine Figuren sind lebendig und authentisch. Die Geschichten werden durch seinen Erzählstil zu einer unvergesslichen Leseerfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Willi Fährmann hat mit diesem Buch ein bedeutendes Werk geschaffen, das in keinem Bücherregal fehlen sollte.