Das Buch „Aus Waben“ von Tobias Roth entführt den Leser auf eine spannende Sprachreise, die ihn tief unter die Grasnarbe in die Welt der Sprache führt. Dabei nimmt Roth den Leser mit auf eine Reise durch die Sprache, die durch ihre Vielfalt und Rätselhaftigkeit fasziniert.
Das Buch beginnt mit einem Zitat aus einem Gedicht von Francesco Petrarca und verweist damit bereits auf den Schwerpunkt des Buches: die Auseinandersetzung mit der Sprache. Dabei behandelt der Autor ein breites Spektrum an Themen, angefangen bei der Bedeutung von Sprache bis hin zu ihren tiefsten Wurzeln in der menschlichen Psychologie.
Roth beschäftigt sich in seinem Buch vor allem mit der Frage, wie Sprache entsteht und wie sie uns in unserer Alltagswelt beeinflusst. Dabei bietet er nicht nur faszinierende Einblicke in die Welt der Sprachwissenschaft, sondern betrachtet Sprache auch aus kulturhistorischer und psychologischer Perspektive. Der Autor beschreibt Sprache als einen ständigen Wandel, der durch kulturelle Einflüsse und den Austausch von Sprachen geprägt ist. Dabei geht er auf die Entstehung und Verbreitung von Sprachen, von der Antike bis in die Moderne, ein. Besonders interessant sind seine Gedanken zur Rolle der Schreibenden. Hier sieht er in der Biene das Wappentier und beschreibt, dass sie mindestens sechs Ariadnefäden hinter sich herzieht, die unsere Nerven in den Stollen hinab verlängern.
Mit seinen poetischen, fast lyrischen Sprachbeschreibungen ist dieses Buch von einer einzigartigen Atmosphäre durchdrungen. Der Autor verwebt psychologische, kulturhistorische und wissenschaftliche Aspekte zu einem umfassenden Bild der Sprache, das alle Perspektiven vereint. Doch auch die Sprache selbst gerät immer wieder in den Fokus. Roth nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt der Sprache, zeigt ihre Vielfalt und Rätselhaftigkeit, aber auch ihre Schönheit. Die Sprache ist für ihn ein Ort der Freiheit, der zugleich aber auch Gefahren birgt – vor allem dann, wenn Sprache als Werkzeug politischer Unterdrückung missbraucht wird.
Tobias Roth beschreibt in „Aus Waben“ die Welt der Sprache auf faszinierende Art und Weise. Sein Schreibstil ist poetisch und zugleich wissenschaftlich fundiert. Das Buch gibt uns Einblicke in die Welt der Sprachwissenschaft, aber auch in die menschliche Psyche und Kulturgeschichte.
Als LeserIn lernt man, wie Sprache entsteht, wie sie uns beeinflusst und wie sie uns verbindet. Das Buch regt zum Nachdenken über die Schönheit und die Gefahren von Sprache an und macht damit bewusst, wie wichtig der respektvolle Umgang mit Sprache ist.
Tobias Roth, geboren 1985, ist ein deutscher Lyriker, Übersetzer und Essayist. Er studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und schloss sein Studium der europäischen Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Von 2007 bis 2015 war er Teil des Online-Feuilletons klassik.com und betreute von 2009 bis 2011 die Seite der Berliner Literaturkritik zur zeitgenössischen Lyrik; 2013 kuratierte er die monatliche Reihe „In Augenschein“ für das Portal fixpoetry, 2014 folgten die „Dichtertotenbriefe“. Seit 2013 veröffentlicht er Rezensionen und Essays auf Signaturen, Lyrikportal und war von 2011 bis 2017 Redakteur der Green Renaissance Mitteilungen und hat sich damit einen Namen in verschiedenen Literaturkreisen gemacht. „Aus Waben“ ist sein Debüt und zeigt seine beeindruckende Schreibkompetenz und sein Sprachgefühl.
Das Buch ist eine klare Empfehlung für jeden, der sich für Sprache interessiert und sich gerne auf eine spannende Reise in die Welt der Sprache begibt.
