In „So war das! Nein, so! Nein, so!“ liefert die Schweizer Autorin Kathrin Schärer eine Geschichte über das Streiten und darüber, wie man wieder zusammenfinden kann. Die drei tierischen Hauptfiguren: Dachs, Fuchs und Bär haben unterschiedliche Ansichten darüber, wer mit einem Streit angefangen hat. Mit viel Humor und Einfallsreichtum zeigt Schärer, wie Kommunikation und das Einbeziehen der Perspektiven anderer zu einer friedlichen Lösung führen können.
Die Illustrationen in „So war das! Nein, so! Nein, so!“ stehen der Erzählung in ihrer Originalität und Schönheit in nichts nach. Auf jeder Seite sprüht das Geschehen förmlich vor Leben und die Charaktere sind allesamt sehr detailliert und liebevoll gestaltet. Schärer scheut sich nicht davor, den Tieren menschliche Züge zu verleihen und unterstreicht so, dass dieser Streit zwischen den Tieren letztendlich eine universelle Botschaft vermittelt: Das Streiten und die unterschiedlichen Perspektiven sind ein natürlicher Teil des menschlichen Lebens und Lernprozesses und wichtig für unsere persönliche Entwicklung.
Das Buch überzeugt durch seinen pädagogischen Wert und eignet sich hervorragend, um Kindern den respektvollen Umgang miteinander, den Wert des Zuhörens und einer respektvollen Kommunikation näher zu bringen. Dabei geht es jedoch nicht darum, Verhaltensregeln vorzugeben, sondern durch die Geschichte die Kinder zum Nachdenken anzuregen. Die Geschichte verrät uns, dass es nicht darauf ankommt, wer oder was recht hat, sondern wir uns bemühen sollten, zu verstehen, warum der andere eine bestimmte Sichtweise hat. Die Geschichte verlangt nach Tagebuch-Einträgen, Gruppengesprächen und auch nach individuellen Interpretationen, sodass das Buch „So war das! Nein, so! Nein, so!“ auch als Diskussionsgrundlage in Schulen eingesetzt werden kann.
Als Autorin ist Kathrin Schärer bereits eine Institution. Mit über 50 Bilderbüchern hat sie nicht nur den deutschen und schweizerischen Markt begeistert, sondern auch international Anerkennung gefunden. Geboren 1969 in Zürich, studierte sie Zeichen- und Werklehrerin an der Hochschule für Gestaltung in Basel und arbeitete als freie Illustratorin und Grafikerin. Für ihren ersten Buch erhielt sie 2004 zusammen mit Lorenz Pauli die Auszeichnung als Schönstes Buch für „Die Kiste“ in der Kategorie Kinderbücher / Jugendbücher. Die Nominierungen nahmen danach kein Ende. Heute unterrichtet sie an einer Sprachheilschule und arbeitet als Illustratorin.
Die Geschichte und die Bildsprache von „So war das! Nein, so! Nein, so!“ zeugen von der Liebe der Autorin zur Arbeit mit Kindern und zeigen, dass sie das Verständnis der Kinder für sich selbst und andere fördern möchte. Das Buch ist das perfekte Beispiel dafür, wie man auf spielerische Art und Weise pädagogische Inhalte vermitteln kann. Mit diesem Buch hat die Autorin einmal mehr ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, Geschichten zu erzählen, die Herz und Verstand ansprechen.