Abbas Khider entführt den Leser mit seinem Romandebüt „Der falsche Inder: in eine Welt voller Leid, Flucht und Hoffnung. Der Protagonist des Buches, ein junger Iraker, muss vor Krieg und Unterdrückung aus seiner Heimat fliehen und erlebt auf seiner Reise durch Nordafrika und Europa zahlreiche Abenteuer. Dabei trifft er auf viele andere Flüchtlinge, die wie er auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind.
Khiders Schreibstil verbindet das Tragische mit dem Komischen, das Groteske mit dem Alltäglichen, wodurch ein modernes, realistisches Märchen entsteht. Durch seine lebendigen Beschreibungen zieht er den Leser in den Bann und lässt ihn die Schicksale und Stimmen der Flüchtlinge hautnah miterleben.
Besonders faszinierend ist, wie der Autor die Exotik des Orients mit den Lebenserfahrungen eines Flüchtlings verbindet. Dabei geht es nicht nur um die Fluchtgeschichten der einzelnen Charaktere, sondern auch um das Leben in der Fremde, um Einsamkeit und Freundschaft, um Liebe und Betrug.
Khider erzählt diese Geschichten auf eine einfühlsame und schonungslose Art und Weise, wodurch der Leser sich den Schicksalen der Flüchtlinge nicht entziehen kann. Er beleuchtet dabei auch die Schattenseiten der Gesellschaft, wie Rassismus und Ausgrenzung, und regt somit zum Nachdenken an.
Abbas Khider selbst ist ebenfalls ein Flüchtling. 1973 im Nordirak geboren, kam er aufgrund seiner politischen Aktivitäten unter Saddam Hussein ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung flüchtete er 1996 in den Iran und später nach Deutschland, wo er unter anderem als Hausmeister und Küchenhilfe arbeitete. Währenddessen setzte er sein Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie fort und begann zu schreiben.
In seinen Werken setzt er sich mit Themen wie Flucht und Migration auseinander, wobei er seine eigenen Erfahrungen einfließen lässt. „Der falsche Inder“ ist somit nicht nur ein packendes Romanabenteuer, sondern auch ein Spiegelbild unserer heutigen Gesellschaft.
„Der falsche Inder“ ist ein beeindruckendes Romandebüt von Abbas Khider. Mit Leidenschaft und Einfühlsamkeit erzählt er Geschichten von Flucht und Exil, von Einsamkeit und Freundschaft, von Liebe und Betrug. Dabei schafft er es, den Leser in den Bann zu ziehen und zum Nachdenken anzuregen. Khiders eigenes Schicksal als Flüchtling macht das Buch umso authentischer. Ein absolutes Muss für alle, die sich für Themen wie Migration und gesellschaftliche Ausgrenzung interessieren.