Stephan Wackwitz erzählt in seinem Buch „Die Bilder meiner Mutter“ die Geschichte seiner Mutter Margot, die in eine schwäbische Industriellenfamilie hineingeboren wurde und sich später als begabte Modezeichnerin versuchte. Das Buch beschreibt die Kämpfe und Herausforderungen, die Margot in ihrem Leben meistern musste, um in einer Gesellschaft, die von Männern dominiert wurde, Anerkennung zu finden.
Von einer frühen Flucht vor ihrem autoritären Vater zum Lettehaus Berlin, wo sie das Modezeichnen lernte, bis hin zu ihren Erfolgen als Künstlerin und einer Amerikareise – Margot hat in ihrem Leben so einiges durchgemacht. Doch trotz ihrer außergewöhnlichen Begabung und Hartnäckigkeit, gelang es ihr nicht, in einer Gesellschaft, die von patriarchalischem Denken und traditionellen Rollenbildern geprägt war, ihre Fähigkeiten optimal zu nutzen.
Das Buch „Die Bilder meiner Mutter“ ist ein bewegendes Porträt einer Frau, die in einer Zeit lebte, in der Frauen noch nicht dieselben Möglichkeiten hatten wie Männer. Eine Zeit, in der Frauen oft nur als Ehefrau und Mutter wahrgenommen wurden und es schwer hatten, ihre Talente und Interessen zu verfolgen. Margots Leben zeigt auch, dass das Streben nach Freiheit und Selbstentfaltung nicht immer leicht ist, besonders wenn man mit einem patriarchalen Umfeld konfrontiert wird.
Stephan Wackwitz gelingt es in seinem Buch, die Geschichte seiner Mutter auf warmherzige und einfühlsame Art und Weise zu erzählen. Dabei legt der Autor nicht nur Wert auf Authentizität und Genauigkeit, sondern geht auch auf Margots persönliche Gefühlswelt ein. Es ist bewundernswert, wie Wackwitz es schafft, eine so differenzierte und tiefgründige Geschichte mit viel Empathie zu erzählen.
Das Buch „Die Bilder meiner Mutter“ ist eine Hommage an alle Frauen, die sich in einer männerdominierten Gesellschaft behaupten müssen. Es ist ein Buch für alle, die verstehen möchten, wie schwierig es für Frauen in der Vergangenheit war, ihre Träume und Ziele zu verfolgen. Margot steht dabei stellvertretend für viele Frauen, die trotz großer Widrigkeiten versucht haben, ihre Talente und Interessen zu verwirklichen.
Stephan Wackwitz studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in München und Stuttgart, wo er auch bei Heinz Schlaffer über Hölderlins Elegienwerk promovierte. Nach seiner Zeit als Lektor am King’s College London arbeitete er für das Goethe-Institut. Wackwitz hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und war lange Zeit als Feuilletonredakteur tätig. In „Die Bilder meiner Mutter“ erzählt er auf sehr persönliche Art und Weise die Geschichte seiner Mutter und setzt sich dabei mit ihrer Zeit und den Rollenbildern auseinander.
Abschließend lässt sich sagen, dass Stephan Wackwitz mit „Die Bilder meiner Mutter“ ein sehr persönliches und einfühlsames Buch geschrieben hat, das dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Kämpfe und Herausforderungen von Frauen in der Vergangenheit zu schärfen. Es ist ein Buch, das jeder gelesen haben sollte.