Saša Stanišićs „Fallensteller“ ist ein fesselnder und zum Nachdenken anregender Roman über die Macht der Magie und die Auswirkungen eines unerwarteten Fremden auf eine kleine, ländliche Gemeinde in der Uckermark, Deutschland. Der Roman spielt im späten 19. Jahrhundert und die Leser/innen werden sofort in das malerische Dorf Fürstenfelde hineingezogen, um zu erfahren, wie die Leidenschaft eines Mannes für die Magie seine Nachbarn beeinflussen wird.
Der Protagonist, ein alter Mann namens Stanišić, hat eine einzigartige Faszination für Illusionen und Tricks, die ihn vom Rest der Dorfbewohner unterscheidet. Er ist fasziniert von der mysteriösen Gestalt, die in Fürstenfelde auftaucht und behauptet, dass sie Fallen für jeden Zweck herstellen kann. Nachdem er eine Vereinbarung mit dem Fremden getroffen hat, versucht Stanišić, mit Hilfe dieser Fallen seine eigene große Illusion zu schaffen, wird aber durch seinen Mangel an Wissen und Ressourcen daran gehindert. Trotz dieses Hindernisses gibt er seine Mission nie auf – zu beweisen, dass es noch Magie in der Welt gibt.
In „Fallensteller“ werden die Leserinnen und Leser mit verschiedenen Themen konfrontiert, z. B. mit dem Glauben und dem Infragestellen von Autoritäten, und sie werden gezwungen, darüber nachzudenken, ob wir dem, was wir sehen, für bare Münze nehmen sollten oder ob wir es genauer untersuchen müssen. Stanišićs Reise dient auch als Erinnerung daran, dass es unabhängig von unserem Alter oder unseren Lebensumständen nie zu spät ist, Träume zu verfolgen.
Abgesehen von der fesselnden Handlung und den bedeutungsvollen Botschaften ist eine der größten Leistungen von „Fallensteller“ die Art und Weise, wie Saša Stanišić das Leben im ländlichen Deutschland während dieser Zeit meisterhaft einfängt und sowohl politische Unruhen als auch historische Ereignisse nahtlos in seine Erzählung einfließen lässt.
Saša Stanišić selbst ist bosnischer Herkunft und floh mit 17 Jahren vor dem jugoslawischen Bürgerkrieg nach Deutschland. Er hat Romane und Artikel über politische Themen in ganz Europa veröffentlicht, darunter auch über die Reform der Einwanderungspolitik, für die er mehrere Auszeichnungen für herausragende journalistische Leistungen erhalten hat. Sein jüngstes Werk „Fallensteller“ zeigt deutlich, warum er als „die neue Stimme der deutschen Literatur“ bezeichnet wird: Er kann nicht nur rohe Emotionen durch kraftvolle Geschichten einfangen, sondern spricht auch die Wahrheit über wichtige Themen aus, die die heutige Gesellschaft betreffen, und ist damit ein Muss für jeden, der eine großartige Geschichte mit relevanten Kommentaren sucht.