Teju Coles Buch „Jeder Tag gehört dem Dieb“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach Jahren in Amerika zurückkehrt in seine Heimatstadt Lagos, Nigeria. Hier findet er eine Stadt vor, die ihn gleichermaßen fasziniert und verstört. Lagos ist eine Stadt, die an jeder Ecke Geschichten von spiritueller Größe und Verkommenheit bereithält. Es ist eine Stadt, die voller Verheißungen und Zumutungen ist, die den Menschen zugleich viel gibt und viel abverlangt. In Teju Coles leuchtenden Sätzen entsteht das poetische Porträt eines bedrückten Landes und der größten Metropole in Afrika.
Teju Cole gelingt es auf eindrucksvolle Weise, das Ambiente und die Stimmung von Lagos einzufangen. Sein Protagonist, der junge Mann, der nach vielen Jahren zurückkehrt, passt sich der Lautstärke und der Hektik der Stadt an. Wie ein Dieb streift er durch die Straßen, schaut sich die Menschen an, besucht alte Freunde und Verwandte. Jede Nacht verbringt er auf der Suche nach Ruhe, doch findet er sie nicht. Jeder Tag ist ein Spiegel, der ihm immer klarer zeigt, wer er selbst ist.
Was Teju Coles Buch so faszinierend macht, ist die Tatsache, dass es nicht nur ein literarisches Porträt einer Stadt ist, sondern auch ein politisches. Es ist eine Stadt, die in Konflikten und Korruption gefangen ist, in der Gewalt an der Tagesordnung ist und die Zukunft ungewiss. Lagos, das zeigt Cole auf beeindruckende Weise, ist ein Signal für die Probleme des gesamten Kontinents. Es ist eine Stadt, die zeigt, dass es Afrika trotz allem gelingen kann, sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen und eine Zukunft zu gestalten, die für alle Menschen im Land eine Perspektive bietet.
Teju Cole, geboren 1975 in den USA, ist ein Schriftsteller, Fotograf und Kunstkritiker. Cole hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und ist dafür mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden. Sein Werk „Open City: aus dem Jahr 2011 wurde von der New York Times als „Buch des Jahres: ausgezeichnet. Cole ist bekannt dafür, einen ungewöhnlichen, poetischen Stil zu pflegen, der ihn zu einem der wichtigsten Schriftsteller seiner Generation gemacht hat.
In „Jeder Tag gehört dem Dieb“ zeigt Teju Cole wieder einmal, dass er zu den besten Autoren unserer Zeit gehört. Sein Buch ist eine Hommage an eine Stadt, die viel zu oft vergessen wird, und an die Menschen, die in dieser Stadt leben und kämpfen. Es ist ein Buch, das jeder lesen sollte, der verstehen möchte, wie es ist, in Afrika zu leben und zu kämpfen.
Insgesamt ist „Jeder Tag gehört dem Dieb“ ein herausragendes Buch, das sich mit Recht zu den besten Werken der modernen Literatur zählen darf. Coles poetischer Stil und sein Blick für Details machen dieses Buch zu einem Meisterwerk, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Wer sich für Afrika, seine Menschen und seine Zukunft interessiert, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben.
