Mit dem Literaturpreis Ohrenschmaus wurde das Buch „Wenn Ideen spazieren“ von Franz-Joseph Huainigg (Hg.) ausgezeichnet. Das Werk besticht durch seine außergewöhnlichen Perspektiven und Ideen, die eine neue Sichtweise auf die Welt eröffnen. Die Gedichte, Prosatexte und Erzählungen nehmen den Leser mit auf eine literarische Entdeckungsreise, die geprägt ist von Kreativität und einem besonderen Blick auf die Welt.
Der Titel des Buches „Wenn Ideen spazieren“ ist bereits ein Hinweis darauf, was den Leser erwartet. Die Texte gehen über die üblichen Beschreibungen des Alltags hinaus und eröffnen neue Horizonte. Der Leser wird dazu eingeladen, seinen eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen und gemeinsam mit den Autoren die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Die Texte sind geprägt von Kontrasten: Statt Krieg wird von Frieden gesprochen, statt Verlorenheit widmen sich zwei Texte den Schrauben, die Dinge verbinden und festhalten. Die Texte sprechen von Ideen, die aus dem Kopf heraus spazieren in die Freiheit. Dieser Kontrast zwischen der Realität und den Ideen, die durch die Texte transportiert werden, regt zum Nachdenken und Hinterfragen an.
Besonders beeindruckend sind die Gedichte, die in ihrer Ausdrucksweise oft an die Werke von Bertolt Brecht oder Erich Fried erinnern. Sie sind von einer ungewöhnlichen Bildhaftigkeit geprägt und eröffnen eine ganz eigene poetische Welt. Die Prosatexte und Erzählungen zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Themen und Genres: Vom persönlichen Erleben bis hin zur Fiktion und Satire ist alles vertreten.
Der Herausgeber Franz-Joseph Huainigg, der selbst von Geburt an blind ist, versteht es wie kein anderer, die Realität auf eine andere Weise zu betrachten. Sein Leben und Schaffen münden immer wieder in einer zentralen Fragestellung: Wie kann eine Welt ohne Barrieren erreicht werden? Dies spiegelt sich auch in den Texten wider, die oft von einem unverstellten Blick auf die Welt geprägt sind.
Franz-Joseph Huainigg ist ein österreichischer Politiker und ehemaliger Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat. Durch seine Behinderung sieht er sich mit unterschiedlichen Barrieren konfrontiert, die er jedoch immer wieder zu überwinden sucht. Dies spiegelt sich auch in seinen literarischen Arbeiten wider, in denen er sich mit den Themen Inklusion und Teilhabe auseinandersetzt.
Insgesamt bietet „Wenn Ideen spazieren“ eine erfrischende Alternative zu den gängigen literarischen Werken. Die Texte regen zum Nachdenken und Hinterfragen an und eröffnen eine neue Sichtweise auf die Welt. Der Herausgeber Franz-Joseph Huainigg liefert mit diesem Buch erneut einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Debatte um Inklusion und Teilhabe. Definitiv empfehlenswert!