„Die Korrekturen“ ist ein kraftvoller und bewegender Roman von Jonathan Franzen. Er erzählt die Geschichte der Familie Lambert und konzentriert sich auf ihren Kampf mit dem Älterwerden, der Ehe, der Scheidung und anderen persönlichen Problemen. Der Roman folgt drei Generationen der Familie Lambert in einer kleinen Stadt im mittleren Westen über vier Jahrzehnte.
Die Geschichte wird größtenteils aus der Perspektive von Enid Lambert erzählt, die ihr Leben lang mit den Problemen ihrer Familie zu kämpfen hatte. Als Enid beobachtet, wie ihre Söhne Chip und Gary durch die Krisen ihres Lebens navigieren, möchte sie sie unbedingt in ihrer Nähe behalten und dafür sorgen, dass sie glücklich sind. Außerdem kümmert sie sich auch um ihren Mann Alfred, der nach und nach an Parkinson erkrankt.
In diesem Roman schildert Franzen gekonnt die Komplexität der familiären Beziehungen und wie unsere Entscheidungen unser Leben prägen. Er zeigt auch, wie äußere Kräfte wie die Technologie einen starken Einfluss auf unser Leben haben können, ob wir es wollen oder nicht. Dazu untersucht er, wie die neuen Medien die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, Freunden und Liebenden verändert haben.
Franzen untersucht in seinem Werk auch die Themen Entfremdung und Einsamkeit. Die Figuren fühlen sich oft voneinander isoliert, selbst wenn sie sich physisch nahe sind, weil sie aufgrund von gesellschaftlichem Druck oder mangelndem Verständnis innerhalb der Familie selbst nicht offen miteinander kommunizieren können. Diese Isolation führt zu weiteren Missverständnissen zwischen ihnen, was die Sache nur noch komplizierter macht.
„Die Korrekturen“ von Jonathan Franzen ist ein aufschlussreicher Einblick in menschliche Beziehungen, der viel über die heutige Gesellschaft verrät und gleichzeitig universelle Wahrheiten über Familiendynamik, Liebe und Verlust enthält, die es schon seit Jahrhunderten gibt. Sein Schreibstil ist sowohl zugänglich als auch mitunter poetisch, was das Lesen zu einem wunderbaren Erlebnis macht.
Jonathan Franzen ist ein amerikanischer Schriftsteller, der vor allem für seine Romane „Freiheit“ (2010) und „Die Korrekturen“ (2001) bekannt ist. In seinen Werken setzt er sich oft mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Konsum, Verbreitung von Atomwaffen, Medienmanipulation und Umweltkrisen auseinander und ist dabei eine unterhaltsame Lektüre mit schwarzem Humor und einprägsamen Charakteren. Für „Freiheit“ erhielt er 2010 den National Book Award for Fiction und wurde 2011 in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Time Magazine aufgenommen.