In „Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt“ ergründet James Montague die weltweite Fan-Kultur der „Ultras“ und untersucht sowohl deren positive als auch negative Aspekte. Der Autor hat eine Reihe von Interviews geführt, um die Hintergründe der weit verbreiteten Bewegung zu erforschen und beschreibt seine Erfahrungen nicht nur anschaulich, sondern auch klar und präzise.
Der Autor beginnt sein Buch mit einem Überblick über das Phänomen des Ultra-Fankults, indem er verschiedene Arten von Ultras vorstellt und aufzeigt, wie sie sich in ihrer jeweiligen Kultur unterscheiden. Er betont die Bedeutung von Emotionen bei dieser Art von Fankultur, sowie die Rolle des Ehrgeizes und der Solidarität innerhalb der Gruppen. Außerdem geht das Buch auf Themen wie Extremismus und Gewalt ein, was besonders für jene interessant ist, die mehr über die Schattenseiten dieses Themas erfahren möchten.
Im Verlauf des Buches zeigt Montague uns die Vielfalt der Kulturen weltweit auf; angefangen bei brasilianischen Favela-Vereinen über italienische Stadionorganisationen bis hin zu polnischen Nationalmannschaften. Zudem macht es den Leser mit den verschiedenen Typen von Ultras vertraut: Vom organisiertesten „Capo“ bis hin zum enthusiastischsten „Tifoso“. Es gibt viel Neues zu entdecken und jede Seite ist voll mit interessantem Wissen und intuitiven Beobachtungen über das europäische Fußballfan-Wesen.
Dieses Buch bietet einen tiefgreifenden Einblick in eine oft missverstandene Subkultur, aber es ist nicht nur für Sportbegeisterte interessant – es spricht alle an, die mehr Verständnis für das Phänomen haben möchten oder einfach mehr wissenswertes Hintergrundwissen suchen. Seine lebhaften Beschreibungen machen es möglich sich in dessen reale Umgebung hineinzuversetzen und man hat immer das Gefühl direkt neben dem Autor inmitten seiner Reportagen gestanden zu haben.
James Montague ist Journalist, Dokumentarfilmer und Autor verschiedener Bücher über Sportthemen sowie Konflikte in Südosteuropa im Allgemeinen. Seine langjährige Karriere als Reporter hat ihn bereits an viele europäische Stadien geführt; dabei blieb er immer offiziell oder undercover mit allen den Facetten des modern-europäischen Fußballfanbetriebs verbunden – was seinem Sachbuch einen authentischen Charakter verlieht.
