„Amerikanisches Idyll“ von Philip Roth ist ein unvergleichlicher Roman, der die kraftvolle und emotionale Geschichte eines Mannes erzählt, dessen Versprechen auf Wohlstand, öffentliche Ordnung und häusliches Glück ihm schnell genommen wurde. Swede Levov spielt in den 1960er Jahren und wird als legendärer Highschool-Sportler in Newark vorgestellt, der durch Entschlossenheit und harte Arbeit Erfolg hatte. Im Laufe seines Lebens heiratet er die ehemalige Miss New Jersey, erbt die Handschuhfabrik seines Vaters und zieht in ein Haus in dem idyllischen Weiler Old Rimrock. Alles scheint gut für Swede zu laufen, bis sich sein Glück eines Tages im Jahr 1968 schlagartig wendet.
Roth zeichnet mit exquisiten Details und Bildern ein lebendiges Porträt von Swedes Erfolgen in der Vergangenheit und seinen späteren Misserfolgen. Er schildert meisterhaft, wie sich die Ereignisse der 60er Jahre – wie der Vietnamkrieg – drastisch auf Swedes Leben auswirkten und ihn zwangen, sich mit schwierigen Gefühlen wie Verlust und Bedauern auseinanderzusetzen. Der Autor schafft es außerdem, das Wesen Amerikas in dieser turbulenten Zeit mit erstaunlicher Genauigkeit einzufangen. Mit jeder Seite wird deutlicher, dass es für keines von Swedes Problemen eine einfache Lösung gibt.
Im Kern geht es in American Idyll darum, wie selbst Menschen mit einem scheinbar perfekten Leben ihre Träume durch unkontrollierbare Umstände einschränken können. Doch obwohl es manchmal ziemlich düster ist, findet Roth inmitten der Verzweiflung auch Momente der Hoffnung und schafft so eine unvergessliche Geschichte über Identität und Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Dunkelheit und des Streits. Das Buch ist ein Muss für jeden, der sich mit diesen Themen auseinandersetzen möchte.
Philip Roth ist einer der berühmtesten Autoren Amerikas und wurde mit mehreren renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Pulitzer-Preis für Belletristik im Jahr 1997 für seinen Roman „American Pastoral“. Außerdem hat er zwei National Book Awards erhalten: einmal für „Goodbye Columbus“ (1958) und ein weiteres Mal für „Sabbath’s Theater“ (1995). In seinen Werken geht es oft um Themen wie die jüdische Identität in Amerika während turbulenter Zeiten und um Fragen der Moral in der Gesellschaft. Sein neuester Roman „Amerikanisches Idyll“ steht in einer Reihe mit vielen anderen hochgelobten Titeln, die er im Laufe seiner langen Karriere geschrieben hat – und beweist einmal mehr, warum Philip Roth als meisterhafter Geschichtenerzähler gilt, dessen Werke sicher auch für kommende Generationen zeitlose Klassiker bleiben werden.