„Das Städtchen“, geschrieben von Hans Adler, erzählt die Geschichte von Herrn von Seylatz‘ Amtszeit in einem österreichischen Provinznest und den Kämpfen seines alten Freundes, des gescheiterten Künstlers Titus Quitek. Es ist eine fesselnde Geschichte über künstlerischen Ehrgeiz und das Leben in einer Kleinstadt, die die Leser/innen mit ihren lebendigen Beschreibungen und subtilen Themen fesseln wird.
Der Roman beginnt mit von Seylatz‘ Ankunft in der Stadt. Schon bald findet er sich mit der provinziellen Atmosphäre des Ortes ab, ist aber von der Schönheit der Mädchen beeindruckt. Seine Gefühle werden noch verstärkt, als er auf seinen Freund Titus Quitek trifft, der seltsam unglücklich und zerzaust wirkt. Wie sich herausstellt, hat Quitek seinen Traum, ein berühmter Maler in Wien zu werden, aus finanziellen und persönlichen Gründen aufgegeben. Stattdessen hat er einen Job als Zeichenlehrer an der örtlichen Sekundarschule angenommen, was für ihn eine Quelle der Frustration ist.
Von hier aus führt uns Adler durch verschiedene Handlungsstränge, an denen auch andere Figuren beteiligt sind, deren Leben sich auf verschiedene Weise überschneiden; dabei werden Themen wie Liebe, Klassenunterschiede, Tradition versus Moderne, Freiheit versus Zwang und Kunst versus Geld erforscht, um nur einige zu nennen.
Hans Adler wurde 1880 in Wien geboren und wuchs während des Zweiten Weltkriegs unter der Naziherrschaft auf, bevor er nach Kriegsende nach Wien zog. Adler begann nach der Matura am Stiftsgymnasium Kremsmünster im Jahr 1899 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Im Juli 1901 legte er die Staatsprüfung in Rechtsgeschichte ab und schloss sein Studium im Juni 1904 mit der juristischen Staatsprüfung ab. Er absolvierte am 21. Juli 1905 sein Studium an der Universität Wien und trat Anfang Januar 1906 seine erste Stelle als Konzeptionspraktikant bei der niederösterreichischen Statthalterei an. Im April 1911 trat er seinen Dienst im Kaiserlichen und Königlichen Patentamt an. In seinen Werken geht es oft um Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen, die durch seine eigenen Erfahrungen unter der Naziherrschaft während des Zweiten Weltkriegs geprägt worden sein könnten.
Insgesamt ist „Das Städtchen“ eine fesselnde Geschichte, die ein lebendiges Porträt des Kleinstadtlebens in Österreich zu dieser Zeit zeichnet. Durch Adlers humorvolle und zugleich ergreifende Sprache werden die Leserinnen und Leser in diese Welt hineingezogen, so wie Herr von Seylatz es selbst war, als er vor vielen Jahren dort ankam.