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Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes von Clemens J. Setz

by BuecherChaotin

„Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ von Clemens J. Setz ist ein faszinierendes Buch, dessen Handlung sich um die skurrile Skulptur eines Kindes dreht. Das Buch beginnt mit dem plötzlichen Auftauchen der Skulptur am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind, dessen Haut rissig ist und das den Blick demütig zu Boden gesenkt hält. Die Bewohner der Stadt versammeln sich tagsüber um diese Skulptur und veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Doch nachts verlieren sie die Kontrolle über sich und schlagen brutal auf das „Mahlstädter Kind“ ein.

Die Kunstbegeisterung der Bewohner treibt sie zuerst an, doch bald schon kommt es zu Gewaltausbrüchen. Der Künstler hat ihnen die Aufgabe übertragen, das Kind „in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen“. Doch was bedeutet das für die Bewohner der Stadt? Wie weit sind sie bereit zu gehen, um diese Aufgabe zu erfüllen?

Clemens J. Setz erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und fügt immer wieder neue Details hinzu, die das Bild der Stadt und ihrer Bewohner ergänzen. Der Autor schafft es, die Stimmung der Stadt so realistisch zu beschreiben, dass der Leser das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Setz gelingt es auch, die Beziehung zwischen den Charakteren und ihre Motivationen aufzuzeigen. Der Leser begleitet die Protagonisten auf ihrem individuellen Weg und erfährt, wie sie sich dem Mahlstädter Kind nähern und wie sie die Herausforderung, die der Künstler ihnen gestellt hat, verstehen.

Die Sprache in Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes ist bildhaft und poetisch. Setz versteht es, die Atmosphäre der Stadt und ihrer Bewohner durch seine Worte zu beschreiben. Der Leser fühlt sich eins mit der Stadt und wird von den Emotionen der Charaktere mitgerissen.

Am Ende des Buches gibt es Informationen über den Autor, die einen Bezug zum Buch haben. Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren und studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Graz. Seine Bücher wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter der BKS-Bank-Literaturpreis und der Preis der Leipziger Buchmesse.

Insgesamt ist „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ von Clemens J. Setz ein einzigartiger Roman, der den Leser fasziniert und in eine surreale Welt entführt. Der Autor schafft es, das fragile Zusammenspiel zwischen Kunst und Gesellschaft auf eindringliche Weise zu beschreiben und zeigt, welche Auswirkungen das Streben nach Perfektion auf die Menschen haben kann. Eine Lektüre, die man nicht so schnell vergisst.

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