Das Buch „Die Stunden“ von Michael Cunningham ist eine Hommage an Virginia Woolfs Roman „Mrs. Dalloway“. Als ich das Buch gelesen habe, war ich zunächst ein wenig abgeschreckt von der Erzählstruktur, die zwischen den drei Hauptcharakteren Clarissa Vaughan, Laura Brown und Virginia Woolf hin und her springt. Doch je weiter ich in dem Buch versank, desto mehr verstand ich, dass es hier nicht um eine lineare Erzählung geht, sondern vielmehr um den roten Faden, der die drei Frauen verbindet: Der Roman „Mrs. Dalloway“.
Clarissa Vaughan ist eine Verlegerin in New York und plant eine Abendparty für ihren Freund Richard, der soeben einen Literaturpreis bekommen hat. Laura Brown ist eine Hausfrau in Kalifornien, die während des Zweiten Weltkriegs mit ihrem Leben als Mutter und Ehefrau unzufrieden ist und sich in einem Hotelzimmer einquartiert, um „Mrs. Dalloway“ zu lesen. Virginia Woolf ist die Autorin des Romans „Mrs. Dalloway“ und kämpft mit Depressionen und Schreibblockaden.
Das Buch „Die Stunden“ zeigt das Leben der drei Frauen an einem Tag und die verschiedenen Ereignisse, die sie erleben. Dabei steht immer „Mrs. Dalloway“ im Fokus, sei es als Buch, das gelesen wird, oder als Symbol für das Leben der Frauen. Die Gedanken und Gefühle der drei Frauen werden in kurzen, prägnanten Sätzen beschrieben. Dabei zeigt sich, dass ihre Leben alles andere als einfach sind.
Besonders beeindruckend ist die Hommage an Virginia Woolf. Michael Cunningham zeigt ihr Leben und ihre Arbeit als Autorin auf eine sehr einfühlsame Art und Weise. Dabei wird deutlich, dass Woolf nicht nur eine großartige Schriftstellerin war, sondern auch mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Ihr Leben und ihre Arbeit haben bis heute großen Einfluss auf die Literaturwelt.
Michael Cunningham ist ein amerikanischer Autor, der 1952 in Ohio geboren wurde. Er studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben. Bekannt wurde er durch seinen Roman „Die Stunden“, der 1999 erschien und mit dem er den Pulitzer-Preis gewann. Der Roman war auch die Vorlage für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2002, in dem Nicole Kidman die Rolle von Virginia Woolf übernahm.
Es ist kein Zufall, dass Michael Cunningham sich für seinen Roman „Die Stunden“ von Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ inspirieren ließ. Woolfs Roman hat bis heute eine große Bedeutung für die Literaturwelt und wird immer wieder als Referenz genutzt. Durch „Die Stunden“ hat Cunningham Woolfs Werk auch einer neuen Generation zugänglich gemacht. Sein Buch zeigt nicht nur, wie zeitlos Woolfs Werk ist, sondern auch wie aktuell es bis heute ist.
Insgesamt ist „Die Stunden“ von Michael Cunningham ein beeindruckendes Buch, das auf eine sehr einfühlsame Art und Weise das Leben von drei Frauen zeigt. Die Verbindung zum Roman „Mrs. Dalloway“ ist dabei clever umgesetzt und zeigt, wie zeitlos Virginia Woolfs Werk bis heute ist. Wer „Mrs. Dalloway“ kennt und liebt, wird auch an „Die Stunden“ seinen Spaß haben. Doch auch für Leser, die Woolfs Roman nicht gelesen haben, ist das Buch sehr zu empfehlen.