„Nach Hause schwimmen“ von Rolf Lappert handelt von einem Jungen namens Wilbur, der aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit viele Probleme hat. Von Geburt an hat Wilbur nicht gerade ein leichtes Leben. Seine Mutter stirbt bei der Geburt, sein Vater verlässt ihn und sein erstes Zuhause ist ein Brutkasten. Doch seine Großeltern geben ihm endlich das Gefühl von Zuhause, doch auch hier hat das Glück nicht lange Bestand. Sein bester Freund wird in eine Erziehungsanstalt gebracht und gleichzeitig stirbt seine Großmutter Orla bei einem Unfall. Wilbur fühlt sich verloren und glaubt, er sei ein ewiger Verlierer. Doch die Begegnung mit Aimee verändert sein Leben. Sie gibt ihm die Hoffnung, dass er lernen kann zu leben.
Das Buch behandelt die Themen Verlust, Trauer, Freundschaft und das Finden von Zuhause. Es ist berührend und tiefgründig geschrieben. Die Sprache ist poetisch und lässt den Leser in die Welt von Wilbur eintauchen. Man spürt seine Verzweiflung und Trauer, aber auch seine Hoffnung und seine Freude. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann sich in sie hineinfühlen.
Besonders bemerkenswert an „Nach Hause schwimmen“ ist, dass Rolf Lappert es schafft, die Perspektive von Wilbur auf eine sehr authentische Weise darzustellen. Es ist ein Buch, das nicht nur Jugendliche anspricht, sondern auch Erwachsene zum Nachdenken anregt. Es ist ein Buch, das zeigt, wie wichtig Freundschaft und Familie sind und wie schwierig es ist, das eigene Zuhause zu finden.
Rolf Lappert ist ein preisgekrönter Autor, der 1958 in Zürich geboren wurde. Er studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Zürich und Paris. Lappert schreibt Romane, Erzählungen und Theaterstücke und wurde für seine Werke bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2008 wurde „Nach Hause schwimmen“ sowohl für den Schweizer Buchpreis als auch für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Bemerkenswert ist, dass Rolf Lappert kurz vor dem Schreiben von „Nach Hause schwimmen“ eine schwierige Phase in seinem Leben durchmachte. Seine Mutter starb bei einem Unfall und er musste sich um seinen Vater kümmern, der schwer erkrankt war. Diese Erfahrungen spiegeln sich in seinem Buch wider und geben ihm eine besondere Tiefe.
Insgesamt ist „Nach Hause schwimmen“ ein sehr empfehlenswertes Buch, das einem nahe geht und zum Nachdenken anregt. Es zeigt, dass es immer Hoffnung gibt und dass manchmal die unerwarteten Begegnungen im Leben das Leben verändern können. Rolf Lappert versteht es, die Perspektive eines Jugendlichen auf eine sehr authentische und einfühlsame Weise darzustellen. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.