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Vielleicht Esther von Katja Petrowskaja

by BuecherChaotin

„Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja ist ein eindringlicher und herzzerreißender Roman über die Kämpfe einer Familie während der Schrecken des Zweiten Weltkriegs.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Großmutter Esther, die während der Besetzung durch die Nazis im Jahr 1941 allein in Kiew zurückgelassen wird. Wir sehen, wie sie sich ihren Unterdrückern mutig entgegenstellt und heldenhaft versucht, ihre Familie vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Petrowskaja gelingt es hervorragend zu vermitteln, wie diese tapfere Frau trotz der widrigen Umstände am Leben bleibt, und sie tut dies mit einem Realitätssinn, der es so erscheinen lässt, als wären wir direkt bei Esther, während sich die Ereignisse entfalten.

Der Roman folgt mehreren Figuren, die die Schrecken des Krieges aus erster Hand erleben. Wir erleben, wie Judas Stern, ein Schüler und Großonkel von Esther, 1932 ein Attentat auf einen feindlichen Soldaten verübt. Dann sehen wir, wie seine Tat Auswirkungen hat, die bis ins Jahr 1941 reichen, als Esther selbst gegen die Nazis antreten muss. Es ist eine kraftvolle Erzählung, die den Schrecken und die Verzweiflung, die das Leben in einer so turbulenten Zeit mit sich bringt, wirklich einfängt.

Der Schreibstil von Petrowskaja ist ebenfalls sehr fesselnd; sie verwendet kurze Kapitel, um Spannung zu erzeugen und die Leser/innen noch mehr in die Geschichte hineinzuziehen. Ihre Prosa hat etwas Poetisches; jeder Satz wirkt durchdacht und zieht die Leser/innen tiefer in die Emotionen ihrer Figuren hinein, so dass wir das Gefühl haben, das, was sie durchmachen, selbst zu erleben.

Alles in allem ist „Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja ein wunderschöner und zugleich herzzerreißender Roman über die Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten, der dir noch lange nach der Lektüre in Erinnerung bleiben wird.

Katja Petrowskaja ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen, bevor sie im Alter von 18 Jahren nach Kanada auswanderte. Ihr Buch „Vielleicht Esther“ ist stark von persönlichen Erfahrungen geprägt, die sie während der turbulenten Zeiten in der Ukraine gemacht hat; ihr Schreiben bringt Feinheiten und Details über die Kämpfe der Menschen während des Krieges zum Vorschein, die sie in ihrem Leben am eigenen Leib erfahren hat. Sie schreibt weiterhin Geschichten, die auf realen Erlebnissen vergangener Generationen basieren, und sorgt dafür, dass deren Geschichten nicht vergessen oder zum Schweigen gebracht werden, sondern für kommende Generationen in Erinnerung bleiben.

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