Wer von uns hat sich nicht schon einmal in seinen Träumen an ferne Orte gewünscht, weit weg von unserer gewohnten Umgebung? Doch was passiert, wenn uns das Schicksal zu diesen Orten treibt? Die Antwort darauf gibt uns das faszinierende Buch „Die wundersamen Irrfahrten des William Lithgow“ von William Lithgow.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1603 im schottischen Lanarkshire, als der junge Schneider William Lithgow sich in die Tochter seines Arbeitgebers verliebt. Unter deren Fenster singend, wird er von ihren Brüdern grausam bestraft und ihm werden beide Ohren abgeschnitten. Verzweifelt bricht er auf und beginnt eine Reise, die ihn weit weg von seiner Heimat und in den Orient führen wird.
In einem Zeitalter, in dem die Welt noch unerforscht und voller Mysterien war, ist Lithgow ein wagemutiger Abenteurer, der unzählige Abenteuer erlebt. Sein erster Stopp ist Frankreich, wo er sich für kurze Zeit als Soldat verpflichtet. Anschließend macht er sich auf den Weg nach Italien und von dort aus weiter in den östlichen Teil des Mittelmeers. Schließlich erreicht er das Osmanische Reich, wo er das Leben eines muslimischen Pilgers annimmt und den Namen Mahmud Abu Abdullah annimmt.
Lithgows Abenteuer führen uns durch Arabien und Nordafrika, die er voller Staunen und Faszination erkundet. Er erlebt Kämpfe mit Piraten, wird von wilden Tieren attackiert und muss über glühende Wüstenlandschaften wandern. Dabei gibt er sich oft unfreiwillig komisch und bringt uns damit zum Schmunzeln. Doch er erzählt auch von heimtückischen Überfällen, skrupellosen Händlern und teuflischen Marabouts.
Trotz all dieser Gefahren und unzähligen Herausforderungen, die Lithgow auf seiner Reise meistern muss, hat er niemals seinen Sinn für Humor verloren. Sein Erzählstil ist einzigartig und entführt uns in eine andere Welt. Der Leser wird Teil dieser erstaunlich faszinierenden Reise und kann sich Lithgows Erlebnisse lebhaft vorstellen.
William Lithgow erweist sich als begnadeter Erzähler, dessen Schilderungen so real sind, dass man das Gefühl bekommt, selbst auf Reisen zu gehen. Sein Schreibstil ist lebendig und er versteht es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Überall, wo er auftaucht, scheint er neue Freunde zu finden und Abenteuer zu erleben.
William Lithgow war ein schottischer Reisender und Autor, der nach eigenen Angaben auf seinen zahlreichen Reisen unglaubliche 36.000 Meilen zu Fuß zurücklegte. Von 1609 bis 1621 unternahm er ausgedehnte Reisen durch Frankreich, Italien, Palästina, Ägypten, Tunis, Marokko, Fes, Spanien, Málaga, Bath, England und darüber hinaus. In Málaga angekommen, wurde er von der Inquisition auf grausame Weise gefoltert – glücklicherweise gelang ihm mit Hilfe seiner schottischen Landsleute die Flucht nach Hause, wo er sich nach einem längeren Aufenthalt in Bath erholen konnte, bevor er drei exquisite Werke verfasste. „Die wundersamen Irrfahrten des William Lithgow“ ist eines davon.
Abschließend lässt sich sagen, dass „Die wundersamen Irrfahrten des William Lithgow“ ein äußerst faszinierendes Buch ist, das man unbedingt lesen sollte. Es ist ein echtes Abenteuer, das den Leser mit auf eine Reise nimmt und ihn aus dem Alltag entführt. Der Autor schafft es, den Leser auf wunderbar authentische Weise zu unterhalten und in seinen Bann zu ziehen.