Jostein Gaarders „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“ ist eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit Sterblichkeit, Leben und Tod. Es erzählt die Geschichte von Cecilie, einer jungen Frau, deren Leben sich aufgrund einer Krebserkrankung dem Ende zuneigt. Als sie eines Nachts in ihrem Bett liegt, begegnet sie Ariel – einem Engel, der ihr vom Himmel geschickt wurde, um ihr vor ihrem Tod zu helfen, den Sinn des Lebens zu verstehen. Durch die Gespräche mit Ariel und das Nachdenken über seine Worte erkennt Cecilie, worauf es im Leben am meisten ankommt: dass es wichtiger ist, im gegenwärtigen Moment zu leben und die Liebe zu umarmen als alles andere.
Der Roman ist in poetischer Prosa geschrieben und greift viele philosophische Ideen auf, wenn er sich mit Themen wie Tod, Liebe und Sterblichkeit auseinandersetzt. Das Buch ist nicht nur eine herzerwärmende Geschichte über Erlösung und Selbstfindung, sondern bietet den Lesern auch die Möglichkeit, über die Entscheidungen nachzudenken, die wir im Laufe unseres Lebens treffen. Darüber hinaus bezieht Gaarder verschiedene religiöse Ideen in seinen Text ein – Themen, die sowohl im Christentum als auch im Islam eine wichtige Rolle spielen.
Gaarder erzählt die Geschichte von Cecilias Reise durch detailreiche Beschreibungen, die die Figuren zum Leben erwecken und es dem Leser ermöglichen, sich in sie einzufühlen. Er beschreibt auf poetische Weise, wie Cecilia mit ihrer eigenen Sterblichkeit zurechtkommt und wie sie mit der Trauer über den Verlust geliebter Menschen umgeht. Der Roman enthält wirkungsvolle Botschaften darüber, wie man sein Leben leben sollte, und wird seine Leser noch lange begleiten, nachdem sie das Buch weggelegt haben.
Im Laufe seines Lebens hat Jostein Gaarder zahlreiche Werke veröffentlicht, die von Kindergeschichten über Kurzgeschichten für Erwachsene bis hin zu philosophischen Büchern wie diesem reichen. Er wurde 1952 in Oslo geboren und studierte an der Universität Oslo, wo er 1979 seinen Magister in Philosophie machte, bevor er 1981 hauptberuflich Schriftsteller wurde und seinen ersten Roman „Alice im Land der Liebe“ schrieb. Seitdem hat er immer wieder Romane geschrieben, die sich mit philosophischen Themen beschäftigen, wie zum Beispiel „Sofies Welt: Ein Roman über die Geschichte der Philosophie“, der 1994 erschien und in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurde und ihn zu einem internationalen Bestsellerautor machte. In seinen Werken greift er oft populäre philosophische Ideen oder Argumente auf und fügt ihnen durch das Erzählen von Geschichten eine kreative Note hinzu, so dass sie für jeden, der sie liest, leicht verständlich werden – etwas, das er mit „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“ wieder einmal erreicht hat.